2051/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Scheibner und Kollegen haben am 27. Februar 1997
unter der Nr. 2100/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend
"Ausstattung der Fliegerabwehrtruppe mit der leichten Fliegerabwehrlenkwaffe MISTRAL
gerichtet. Diese aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene
Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu 1 und 1b:
Nein. Die letzten Mistral-Einheiten wurden mit 1. Jänner 1997 aufgestellt.
Zu 1a:
Entfällt.
Zu 2:
Nein.
Zu 2a:
Entfällt.
Zu 3 und 3a:
Bisher wurden 148 Kadersoldaten sowie 189 Grundwehrdiener an dieser Waffe ausgebildet.
Zu 4:
Teile der Mistral-Einheiten sind milizartig strukturiert.
Zu 4a :
Ja.
Zu 5 und 5a:
Alle.
Zu 6, 6a und 6b:
Ja. Im Zuge des Abnahmeverfahrens wurde je ein Scharfschießen in Frankreich (1993) und
in Allentsteig (1994) durchgeführt. Am 8. und 9. April 1997 absolvierten Soldaten des
österreichischen Bundesheeres in Kreta erstmals ein Luftzielschießen. Bei diesen Scharf-
schießen lag die Trefferquote über 93 %; die hohen Erwartungen an die Mistral als
zuverlässiges Waffensystem wurden somit voll und ganz bestätigt.
Zu 6c:
Entfällt.
Zu 7:
Nein.
Zu 7a bis 7e:
Entfällt.
Zu 8 und Ba:
Der Materialstrukturplan für die Fliegerabwehrtruppe umfaßt die Zuordnung von Waffen
und Gerät an die einzelnen Organisationselemente der Fliegerabwehrtruppe auf der Basis
der Heeresgliederung-Neu. In diesem Planungsdokument ist selbstverständlich auch das
Fliegerabwehrlenkwaffensystem Mistral enthalten.
Zu 8b :
Entfällt.
Zu 9:
Die Zielzuweisungsradargeräte werden vertragsgemäß innerhalb der nächsten zwei Jahre
ausgeliefert und an die Truppe ausgegeben werden. Entsprechend den Lieferlosen werden
auch die Bedienungsmannschaften an den Geräten ausgebildet. Daraus ergibt sich, daß die
erste Einheit etwa um die Jahreswende 1997/98 und die letzte im Laufe des Jahres 1999 mit
Zielzuweisungsradargeräten ausgestattet sein wird. Einsatzbereit sind die Mistral-Einheiten
schon jetzt; durch das Zielzuweisungsradar
wird ihr Einsatzwert noch weiter erhöht.
Zu 10:
Nein.
Zu 10a:
Entfällt.
Zu 10b und 10c :
Generell muß der Schutz der Truppe in der Bewegung aus budgetären Gründen bis auf
weiteres durch geeignete taktische Maßnahmen erfolgen, wobei in den Panzer-
fliegerabwehrlenkwaffenbatterien der Schützenpanzer Saurer für die Mistral zum Einsatz
gelangt.
Zu 11 und 11a:
Ja. Die diesbezüglichen Untersuchungen führten zu einer Modifikation (insbes. Aktivierung
des Zünddelay), wodurch die von vornherein hohe Leistung des Systems noch weiter
gesteigert werden konnte.
Zu 12: .
Der Schutz der Soldaten des leichten Fliegerabwehrtrupps wird einerseits durch den
Stellungsbau, andererseits durch ein entsprechendes Splitterschutzsystem (Kampfhelm und
Splitterschutzweste), welches sich derzeit in Beschaffung befindet, gewährleistet.
Zu 13, 13a, und 13b:
Ein solches Konzept existiert für den Bereich der Gefechtsfeldfliegerabwehr. Ein darüber
hinaus gehendes umfassendes Fliegerabwehrkonzept befindet sich derzeit in ressortinterner
Begutachtung. Ausgehend vom Konzept für den Einsatz des österreichischen Bundesheeres
sollen darin die durch die Fliegerabwehr zu erreichenden Ziele vorgegeben und die Richtung
der Weiterentwicklung von Struktur und Einsatz der Fliegerabwehr festgelegt werden.
Zu 13c:
Den leichten Fliegerabwehrlenkwaffenbatterien obliegen der Schutz der fliegerischen
Infrastruktur und ziviler Einrichtungen sowie Aufgaben der Gefechtsfeldfliegerabwehr der
Erdstreitkräfte.
Zu 14:
Wie die internationale Entwicklung zeigt, enthalten zukünftige Bedrohungsbilder vermehrt
den Einsatz von Luftkampfmitteln, wie Marschflugkörper, Abstandwaffen, Drohnen,
ballistische Raketen etc.; dementsprechend kommt der Fliegerabwehr auch im
österreichischen Bundesheer zunehmende Bedeutung zu.
Zu 15, l5a und l5b:
Die 3,5 cm Zwillingsfliegerabwehrmaschinenkanone 85 wurde bereits modifiziert. Von den
genannten 2 cm Fliegerabwehrmaschinenkanonen steht lediglich die 2 cm IFIAK 65/68 im
Einsatz, wobei jedoch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Kampfwertsteigerung nicht
geplant ist. Zur Verbesserung der Feuerleitung werden Megaphone beschafft, deren Kosten
aber zu vernachlässigen sind.
Zu 16:
Nein.
Zu 16a:
Entfällt.
Zu 17:
Ja.
Zu 17a:
Das Projekt für eine diesbezügliche Kampfwertsteigerung befindet sich derzeit in
Bearbeitung, sodaß nähere Angaben, insbesondere hinsichtlich der Kosten, zum
gegenwärtigen Zeitpunkt noch verfrüht wären. Im Hinblick auf die budgetären
Gegebenheiten kommt aber nur eine Lösung in Betracht, die minimale Kosten verursacht.
Zu 17b:
Entfällt.
Zu 18, 18a, 18b und 18c:
Diesbezügliche Untersuchungen wurden durchgeführt; die dabei einbezogenen Flieger-
abwehrlenkwaffensysteme mittlerer Reichweite entsprachen jedoch nicht den technischen
und taktischen Anforderungen.
Zu 19., 19a und 19b:
Erste Planungsschritte für ein neues Fliegerabwehrlenkwaffensystem mittlerer Reichweite
wurden bereits eingeleitet. Der Ordnung halber ist zu bemerken, daß die von den
Anfragestellern erwähnten Systeme "Skyshield" und "Adats" nicht in die Kategorie von
FAI."-Systemen mittlerer oder großer Reichweite fallen.
Konkrete Angaben hinsichtlich des Zeitpunktes und der Größenordnung einer allfälligen
Beschaffung sind derzeit noch nicht möglich.
Zu 19c:
Entfällt.