2073/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2105/J-NR/1997, betreffend Flughafen-Schnell-

bahnausbau S 7, die die Abgeordneten Dr. Höchtl und Kollegen am 27. Februar 1997 an mich

gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

Vorweg ist festzuhalten, daß die im Motiventeil der Anfrage zitierte Notwendigkeit für eine

attraktive Schienenverbindung zwischen Wien und dem Flughafen-Wien auch von mir gesehen

wird, wobei allerdings zwischen der Schaffung eines attraktiven, marktorientierten Gesamt-

verkehrssystems von Wien über den Flughafen-Wien und Bratislava zum Flughafen Bratislava

einerseits und einem bloß punktuellen Ausbau der bestehenden S 7 unterschieden werden muß.

Während der im Gang befindliche Ausbau der S 7 den ÖBB obliegt und sich auch in der

Übertragungsverordnung findet, bezieht sich die in der Anfrage zitierte Übertragung "an ein

ausländisches Konsortium" auf ein vom derzeitigen S 7-Ausbau unabhängiges Gesamtsystem,

das durchaus mit dem S 7-Ausbau kompatibel ist.

1. Ist es richtig, daß vor kurzem die ausländische Firma Salomon Brothers und ein

österreichisches Ingenieurkonsortium beauftragt wurden, eine Ausschreibung

vorzubereiten, mit der ein privater Errichter und Betreiber für die Flughafen-

schnellbahn gefunden werden soll?

Antwort:

Die Firma Salomon Brothers wurde nach einer vorhergegangenen Ausschreibung als Berater für

das Verkehrsressort zur Klärung der Möglichkeiten für ein PPP-Modell hinsichtlich des

Gesamtsystems einer leistungsfähigen Bahn zwischen Wien .- Flughafen-Wien - Bratislava -

Flughafen-Bratislava betraut und nicht für die Beurteilung der Möglichkeiten eines punktuellen

Ausbaues der S 7. Schwerpunkt der mit etwa fünf Monaten angenommenen Beratungstätigkeit

ist die Evaluierung potentieller Anbieter für ein Konzessions/Betreibermodell und nicht die

Frage der technischen Machbarkeit alleine.

Die Ausschreibung für einen privaten Errichter und Betreiber des Gesamtsystems wird erst nach

Vorliegen der derzeitigen Untersuchungen zu erfolgen haben.

2. Wenn ja, wieso wurden dann erst kürzlich die ÖBB ebenfalls mit der Planung des

zweigleisigen Ausbaus der S 7 beauftragt, wofür bekanntlich bereits ein konkretes

Projekt ausgearbeitet wurde?

Antwort:

Ich verweise auf meine Ausführungen zum Motiventeil, wonach zwischen einem Ausbau der

Schnellbahnlinie S 7 auf der bestehenden Trasse und zwischen den Untersuchungen fiir ein

marktorientiertes, auf die Bedürfnisse des Kunden abgestelltes Gesamtsystem zu unterscheiden

ist-

3. u. 4. Gibt es eine klare Kompetenzaufteilung zwischen den ÖBB und dem Konsortium ?

Wenn ja, wer wird für welche Bereiche zuständig sein?

Antwort:

Die technische Konzeption erfolgt durch die Firma Salomon Brothers und deren Subauf-

tragnehmer unter Mitwirkung der Österreichischen Bundesbahnen, wobei auch auf der Flugha-

fen Wien AG, der Planungsgemeinschaft Ost und den slowakischen Stellen laufender enger

Kontakt besteht.

Auf Grund der bereits im Motiventeil dargestellten unterschiedlichen Ausgangslage besteht für

eine "Kompetenzaufteilung" keine Notwendigkeit.

5. u. 6. Wird es durch einen neuen Errichter auch zu Veränderungen bei der Trassenfüh-

rung kommen?

Wenn ja, wie soll die Trasse verlaufen?

Antwort:

Gegenstand der Prüfung durch die Fa. Salomon Brothers ist auch die Festlegung einer optima-

len Trasse für eine leistungsfähige neue Preßburgerbahn, die nach nachfrageorientierten

Gesichtspunkten (auch Berufsverkehr und Kunden des Flughafens) bei Nutzung bestehender

Trassen erfolgen soll. Konkrete Angaben über die Trassenführung wären jedoch verfrüht.

7. Wann wird Stichtag der Ausschreibung sein?

Antwort:

Ein Stichtag für eine allfällige Ausschreibung hängt von Ergebnis der derzeit laufenden

Untersuchungen des Beraterkonsortiums ab.

8. Welcher Zeitraum ist für die Realisierung des zweigleisigen Ausbaus der S 7 bis

zum Flughafen und welcher Zeithorizont für den weiterführenden Ausbau bis

nach Bratislava vorgesehen?

Antwort:

Die Planungen der ÖBB sehen eine Fertigstellung des niederösterreichischen Abschnittes Groß

Schwechat - Bahnhof Flughafen Wien-Schwechat bis zum Jahr 2000 vor.

Der zeitliche Horizont für die Realisierung eines Gesamtsystems bis zum Flughafen Bratislava

wird sich aus den derzeitigen Untersuchungen und den darauf folgenden weiteren Schritten

(Ergebnisse der Ausschreibung gemäß PPP-Modell) ableiten.