210/AB
Herrn Präsidenten
des Nationalrates
Univ. Prof. Dr. Heinz FISCHER
Parlament
1017 Wien
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 232/J-NR/96 betreffend das Jugendmagazin "TOPIC", die die Abgeordneten Dr. Susanne Preisinger und KollegInnen am 29. Februar 1996 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Ist Ihnen die oben zitierte Ausgabe Nr. 6/Februar 1996 des Jugendmagazins "TOPIC" bekannt?
Antwort:
Die Ausgabe Nr. 6/1996 wurde mir erst nachträglich aus Anlaß der vorliegenden Anfrage zur Kenntnis gebracht.
2. Halten Sie den Verkauf bzw. die Vermittlung des Verkaufs einer Zeitschrift, die in der genannten Ausgabe offensichtlich darauf abzielt, eine politische Gruppierung nicht nur zu diffamieren sondern sogar zu kriminalisieren, an Öster-" reichs Schulen für richtig?
3. Ist es mit den Aufgaben der österreichischen Schule gemäß 9 2 (1) Schulorganisations-Gesetz - insbesondere mit dem Passus: "(... ) Sie sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltan-
schaulichem Denken anderer aufgeschlossen werden (... )VV, vereinbar, wenn derartige "Kriminalrätsel" in der Schule - sozusagen offiziell - zum Verkauf angeboten werden?
Antwort:
Die angesprochene Comic-Darstellung gibt keinen tatsächlichen Hinweis auf die Zielrichtung der Zeitschrift Topic, deren Redaktion sich den Zielsetzungen des § 2 Schulorganisationsgesetz verpflichtet fühlt. Vielmehr handelt es sich um eine scharf zu verurteilende Fehlleistung des Illustrators. In der Redaktion erfolgte die Kontrolle des Cartoons auf der Basis einer Schwarz/weiß-Kopie, bei der das Signet der F (Freiheitlichen Partei) nicht erkennbar war. Die Herausgeber wurden nachdrücklich gebeten, in Hinkunft noch mehr Sorgfalt walten zu lassen, um derartige Verstöße hintanzuhalten.
4) An welchen Schulen wurde die Zeitschrift "TOPIC" zum Verkauf angeboten?
Antwort:
Die Zeitschrift wird in den Schulen ab der 7. Schulstufe angeboten.
5) Wieviele Jahresabonnements dieser Zeitschrift wurden österreichweit für das laufende Schuljahr auf Initiative der jeweils beauftragten Lehrer "verkauft"?
Antwort:
Das Pressehandbuch weist eine Auflage von 120.000 Stück auf.
3
6) Was werden Sie unternehmen, daß derartige Vorkommnisse in Zukunft hintangehalten werden können?
Antwort-:
Wie bereits ausgeführt, wurden Herausgeber und Redaktion schriftlich gebeten, ihre Korrektur- und Kontrollaufgaben schärfer wahrzunehmen. Der F wurde vom Verlag ein entsprechendes Entschuldigungsschreiben zugemittelt (siehe Beilage).
Die Bundesministerin:
Beilage