2264/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat, Günther PLATTER und Kollegen haben

am 16.5.1997 unter der Nummer 2451/J-NR/1997, an mich eine

schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Todesfall von

Mag. Walter VENIER gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:

1) Gibt es seitens des Bundesministeriums für Inneres Kontakte mit

den italienischen Behörden ? Wenn ja, welche Erkenntnisse wurden

bisher im Zusammenhang mit dem Tod von Mag. Walter VENIER gesammelt ?

2) Sind Ihnen die Ergebnisse der 0bduktion von Mag. Walter VENIER

bekannt ?

3) Kann auf Grund des derzeitigen Ermittlungsstandes ein Unfall

ausgeschlossen werden ?

4) Ist Ihnen bekannt, wie viele Passagiere in der Nacht vom 30.

April zum 1. Mai 1997 im besagten Zug ausgeraubt wurden ?

5) Gibt es bereits Hinweise betreffend der Diebstähle ?

Wenn ja, welche ?

6) Welche Maßnahmen werden Sie präventiv ergreifen, um vor allem

Touristen vor Überfällen in Nachtzügen nach Italien zu schützen ?

7) Gibt es hiezu auch Gespräche mit den italienischen Behörden ?

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1

. Am 2.5.1997 wurde dem Bundesministerium für Inneres, Abteilung 11/10

(Interpol Wien) die Auffindung der Leiche des Mag. Walter VENIER  am

1.5.1997 auf der Eisenbahnstrecke zwischen Florenz und Rom durch die

Bundespolizeidirektion Wien berichtet.

Daraufhin erfolgte umgehend die erste Kontaktaufnahme mit Interpol

Rom mit dem Ersuchen um Mitteilung aller vorliegenden Erkenntnisse und

Bekanntgabe des Ermittlungsstandes

Am 5.5.1997 bestätigte Interpol Rom die Auffindung der Leiche des Mag.

Walter VENIER. Die Leiche wurde an Hand der beim Leichnam

aufgefundenen Dokumente identifiziert.

Die Erhebungen der ital. Polizei ergaben, daß Mag. Walter VENIER am

1.5.1997 gegen 01.30 Uhr, nachdem er einige Gläser Wein getrunken

hatte, sich in seinem Schlafwagenabteil zur Ruhe begab. Zwischen 04.00

Uhr und 04.30 Uhr bemerkte ein Mitreisender das Verschwinden des

Mag. VENIER, maß dem aber keine Bedeutung zu.

Um 06.00 Uhr wurde die Leiche vom Personal eines Güterzuges bei

Peri/Verona entdeckt .

Zu Frage 2)

Ein Ergebnis der Obduktion von Mag. Walter VENIER liegt noch nicht

vor. Das Ersuchen des Bundesministeriums für Inneres, Abteilung 11/10

( Interpol Wien ) vom 2.5.1997 um Übermittlung des

Obduktionsergebnisses wurde von Interpol Rom am 14.5.1997 damit

beantwortet, daß hiezu eine Genehmigung durch die Staatsanwaltschaft

in Verona erforderlich sei.

Das österreichische Ersuchen werde ehestmöglich behandelt werden.

Zu Frage 3)

Bei den Erhebungen durch die zuständigen Behörden von Verona konnte

bisher nicht eindeutig festgestellt werden, ob Mag. VENIER einem

Unfall oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Mag. VENIER

hatte bei seiner Auffindung seine Kreditkarte, einen Geldbetrag

und seine wertvolle Armbanduhr.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu Frage 4)

In der nacht vom 30.4.1997 zum 1.5.1997 wurde im Nachtzug „D11/287“

von München nach Rom drei Personen bestohlen. Die drei bestohlenen

Personen waren Mitglieder jener Delegation, der auch Mag. VENIER

angehört hatte.

 

Zu Frage 5)

Hinweise, die zur Ausforschung der unbekannten Täter führen, liegen

den ital. Behörden noch nicht vor.

Zu Frage 6)

Zwischen dem Bundesministerium für Inneres und der Österreichischen

Bundesbahn besteht hinsichtlich der präventiven Verhinderung von

Straftaten in Zügen eine enge Zusammenarbeit.

Als Maßnahme wären technische Vorkehrungen, wie Absperren von

Schlafwagenabteilen, die Waggonfolge im Zug sowie Überwachung durch

Schlafwagenschaffner und Zugsbegleiter vorgesehen.

Zugsüberwachungen bzw. Streifentätigkeiten durch Organe der

Sicherheitsbehörden werden in den Zügen und Bahnhöfen im Anlaßfall

schwerpunktmäßig durchgeführt.

Zu Frage 7)

Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Fahrgäste werden auf

internationaler Ebene im Rahmen der „COLPOFER“, das ist die

Vereinigung europäischer Eisenbahnpolizeien sowie der Bahnverwaltungen und

europäischen Eisenbahnpolizeien sowie auf europäisch regionaler Ebene

in der sogenannten BRENNER-Gruppe besprochen, an der Vertreter aus der

Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich teilnehmen. Die nächste

Besprechung im Rahmen der BRENNER-Gruppe findet am 11. Und 12. Juni

1997 in München statt.