2591/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Johann Ewald Stadler und Kollegen haben am
11. Juli1997 unter der Nummer 2886/J an mich eine schriftliche Anfrage betreffend den
Grenzübergang Diendorf/Kyselov gerichtet, die folgenden Wortlaut hat:
„1) Gedenken Sie, trotz der obenzitierten Nachteile für die erwähnte Grenzregion
weiterhin die Öffnung des Grenzüberganges Diendorf/Kyselov abschlägig zu behandeln?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, mit welcher Begründung wendet sich das Bundesministerium für auswärtige
Angelegenheiten weiterhin gegen die Öffnung eines lokalpolitisch einhellig erwünschten
Grenzüberganges?
2) Wie läßt sich Ihrer Meinung nach die von der Österreichischen Bundesregierung und
speziell von Ihnen propagierte Europa-Idee mit der Verweigerung eines
Grenzüberganges für Wanderer, Radfahrer und Freizeittouristen vereinbaren?
3) Trifft es Ihrer Meinung nach für das Verhältnis der Republik Österreich und der
Tschechischen Republik zu, die Schaffung weiterer Grenzübergänge zu verhindern?
Wenn ja, warum?
4) Ziehen Sie in dieser Angelegenheit eine weitere Unterredung mit Ihren diesbezüglich
mitbefaßten Ministerkollegen in Erwägung?
Wenn nein, warum nicht?“
Diese Fragen beantworte ich wie folgt:
Zu 1) und 2)
Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten tritt selbstverständlich im Sinne
einer bestmöglichen Europa- und Nachbarschaftspolitik für weitere Grenzübergänge ein,
es müssen hiefür jedoch die notwendigen technischen, budgetären und personellen
Voraussetzungen gegeben sein. Dabei ist auch zu beachten, daß Österreich durch seine
Schengen-Mitgliedschaft eine besondere Verantwortung für die Kontrolle der Schengen-
Außengrenze übernommen hat.
Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten steht daher für Verhandlungen
mit der Tschechischen Republik zur Verfügung, sobald Einvernehmen über das Vorliegen
aller Voraussetzungen zwischen den gemäß Grenzkontrollgesetz für die Errichtung von
Grenzübergängen zuständigen Bundesministerien für Inneres und für Finanzen hergestellt
ist.
Zu 3)
Nein.
Zu 4)
Es finden laufend österreichisch-tschechische Gespräche unter Einbeziehung der
genannten Ressorts statt, die nicht nur den gegenständlichen Grenzübergang betreffen.
Weiters werden Möglichkeiten für eine schengenkonforme Realisierung der in
Verhandlung befindlichen Projekte für Touristenzonen, Wanderwege und einen kleinen
Grenzverkehr mit Tschechien geprüft.