2936/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 29201J—NW97 betreffend Schulversuch Ethik in
Tiroler Schulen, die die Abgeordneten Edith Haller und Kolleginnen am 18. September 1997
an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Von wem stammt die Idee, in Tirol einen Schulversuch „Ethik“ im Schuljahr 1997/98
zu starten?
Antwort:
Die Initiatoren sind im wesentlichen die Lehrer der betreffenden Schulen; die Schulgemein-
schaftsausschüsse haben mit klarer Mehrheit die Schulversuchsanträge unterstützt.
2. Wie ist die genaue Bezeichnung der Schulen, an denen der Schulversuch „Ethik“ im
Schuljahr 1997/98 gestartet wird?
Antwort
Landesschulrat für Tirol:
BRG und BORG Landeck
BORG Innsbruck, Fallmerayerstraße 7
Akademisches Gymnasium Innsbruck
Höhere technische Bundes - Lehr- und
Versuchsanstalt Innsbruck, Trenkwalderstraße 2
Landesschulrat für Vorarlberg;
BORG Götzis
BORG Lauterach
Stadtschulrat für Wien:
BORG Götzis
BORG Hegelgasse 12
BORG Anton Baumgartner - Straße 123
3. Für wie lange ist der Schulversuch „Ethik“ geplant?
Antwort:
Der Schulversuch wurde vorerst für das Schuljahr 1997198 genehmigt; weitere Genehmi-
gungen werden sich nach den Erfahrungen dieses Schuljahres richten.
4. Wer wird dieses Fach unterrichten und welche Anforderungen muß der betreffende
Lehrer/die betreffende Lehrerin erfüllen; welche Qualifikation und welche Aus-
bildung bringt er/sie mit?
5. Welches Ziel verfolgt dieser Schulversuch „Ethik“?
Antwort:
Aus den verschiedenen Modellbeschreibungen geht hervor, daß prinzipiell jene Lehrer den
Ethikunterricht erteilen sollen, die aufgrund ihrer Lehramtsausbildung und ihrer Fort-und
Weiterbildung in besonderer Weise geeignet sind, die Zielsetzungen dieses Unterrichtsgegen -
standes zu erreichen. Der Themenbereich „Ethik‘ ist jedenfalls in den Studienrichtungen
„Pädagogik - Psychologie - Philosophie“ und „Theologie“ in vielfältiger Weise enthalten
sowie in vielen Fortbildungsveranstaltungen unter verschiedensten Titeln zu finden. Die
Religionslehrer sind vom Unterricht dieses Gegenstandes nicht ausgeschlossen Da es sich bei
den Schulversuchsschulen um Standorte handelt, die sich dem Anliegen eines vertiefenden
Ethik-Faches in besonderer Weise widmen,
weisen auch alle genannten Standorte Personen
auf, die durch ihre Aus - und Fortbildung, teilweise auch durch Zweitstudien, hohe Fach-
kenntnisse besitzen. Diese individuelle Komponente wird parallel zu den Schulversuchsent-
wicklungen zu einem generellen Qualifikationsprofil erweitert werden müssen.
Der Schulversuch Ethik soll die Möglichkeit erproben, Schülern, die den Religionsunterricht
nicht besuchen, eine über die ethische Erziehung aller Fächer hinausgehende Vertiefung ethi-
schen Wissens und Handelns zu bieten und Kenntnisse über die bestehenden Religionen zu
vermitteln.
6. Welcher Lehrplan liegt diesem Schulversuch „Ethik“ zugrunde bzw. nach welchen
Richtlinien wird vorgegangen und wie ist deren genauer Inhalt?
7. Wer erstellt diesen Lehrplan bzw. die diesem Schulversuch „Ethik“ zugrunde -
liegenden Richtlinien?
Antwort:
Der Lehrplan bzw. die „Richtlinien“ wurden jeweils von den einzelnen Schulen erstellt und in
den dafür einzureichenden Schulversuchsanträgen von den zuständigen Fachabteilungen
meines Ressorts zugelassen.
8. Welche Anforderungen muß/müssen die Personen erfüllen bzw. welche Qualifika-
tionen bzw. Ausbildung hat/haben diese Person/Personen, die den Lehrplan bzw. die
Richtlinien für diesen Schulversuch „Ethik“ erstellt/erstellen?
Antwort:
Zur Zeit gibt es keine spezielle Lehramtsausbildung für den Unterrichtsgegenstand Ethik. In
diesem Schulversuch werden daher jene Lehrkräfte die Themenbereiche Ethik vermitteln, die
in Frage 5 genannt wurden.
9. Wieviele Schüler und Schülerinnen welchen Alters haben sich für das Schuljahr
1997/98 für den Schulversuch „Ethik“ angemeldet?
Antwort:
10. Welche konkreten Schritte werden nach Ablauf des Schulversuchs „Ethik“ hinsicht -
lich einer Beendigung bzw. Weiterführung gesetzt?
Antwort:
Diese Frage kann endgültig erst dann beantwortet werden, wenn die entsprechenden Schulen
um Weiterführung des Schulversuches ansuchen. Auf der Basis der vorzulegenden Schulver-
suchsberichte wird geprüft werden, ob die genannten Ziele didaktisch verantwortlich erreicht
wurden und im Regelschulwesen grundsätzlich verankerbar sind.
11. Wieviele weitere Schulversuche „Ethik“ sind österreichweit angesetzt und wie ist die
genaue Bezeichnung der dafür vorgesehenen Schulen?
Antwort:
Siehe Punkt 2. Neue Schulversuche für das
Schuljahr 1998/99 wurden bisher nicht vorgelegt.
12. Ist im nächsten Jahr eine Ausweitung des Schulversuchs „Ethik“ in Tirol oder auf
andere Bundesländer geplant?
Antwort:
Schule:Tirol |
Anzahl der Gruppen |
Schüleranzahl |
Akad.Gym.Innsbruck |
1 |
8 |
BORG Innsbruck |
2 |
34 |
BRG und BORG Landeck |
1 |
16 |
HTL Trenkwalderstr. Innsbruck |
2 |
33 |
|
|
|
|
|
|
Schule: Vorarlberg |
Anzahl der Gruppen |
Schülerzahl |
BORG Götzis |
2 |
20 |
BORG Lauterbach |
3 |
25 |
Schule: Wien |
Anzahl der Gruppen |
Schülerzahl |
BORG Hegelgasse |
2 |
27 |
BORG Anton Baumgartnerstraße |
3 |
51 |
Der Schulversuch findet im Schuljahr 1997/98 in den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und
Wien statt. Eine Ausweitung hängt von der Qualität jener Schulversuchsanträge ab, die
allenfalls für das Schuljahr 1998/99 neu vorgelegt werden.