3019/AB XX.GP

 

Die schriftliche palamentarische Anfrage Nr. 3010/J-NR/1997 betreffend die effizientere

Nutzung universitärer Ressourcen durch Umstellung auf eine Trimesterregelung, die die Abge-

ordneten Dr. G REDLER und PartnerInnen am 2. Oktober 1997 an mich gerichtet haben, beeh-

re ich mich wie folgt zu beantworten:

1. Gibt es in Ihrem Ressort Untersuchungen oder Studien über verschiedene Varianten

derEinteilung des an österreichischen Universitäten und deren Aus -

wirkungen in organistatorischer und wirtschaftlicher Hinsicht?

2. Gibt es in Ihrem Ressort Untersuchungen oder Studien über ausländische Beispiele

einer besseren Nutzung der räumlichen Nutzung der Universitäten?

Die Frage der Einführung von Trimestern wird regelmäßig neu aufgeworfen. Es gibt dazu im

Ressort keine Studien, weder die österreichischen noch die ausländischen Universitäten betref-

fend.

Die Sachlage ist relativ einfach. Die Einführung von Trimestern würde jedenfalls zu einer

Verlängerung des Studienjahres führen und damit zu einer verstärkten Inanspruchnahme von

universitäten Ressourcen. Eine Ausweitung der zeitlichen Nutzung universitärer Ressourcen

durch die Studenten ist eine Erhöhung des Inputs in den Studienbetrieb und führt bei gegebe-

nen Studentenzahlen nicht zu einer Erhöhung der Produktivität, sondern zu einer Erhöhung des

Aufwandes an Ressourcen pro Student. Dem stünde als Nutzen eine zeitliche Verlängerung der

Präsenz der Studenten in den Lehrveranstaltungen gegenüber.

Im einzelnen stellt sich das wie folgt dar:

° Bei einer längeren Inanspruchnahme der Unterrichtsräume fallen zusätzliche Betriebs-

kosten an (Beleuchtung, Beheizung etc.).

o Die wichtigste und aufwendigste Ressource im Studienbetrieb ist die personelle Kapazi-

tät. Parallel zur besseren Auslastung der Unterrichtsräume müßte daher auch die perso-

nelle Kapazität erhöht werden. Da nicht zu erwarten ist, daß die Universitätslehrer auf

eine Verlängerung des Studienjahres mit einer Erhöhung ihrer quantitativen Lehrleistung

reagieren würden, entstünde ein zusätzlicher Personalbedarf mit den entsprechenden

Folgekosten und/oder es käme zu einem Abbau des Lehrveranstaltungsangebotes. Beides

würde die bessere Raumauslastung von Unterrichtsräumen konterkarieren.

3. Was spricht Ihrer Meinung nach für eine Beibehaltung der Semesterregelung an den

Universitäten?

4. Was spricht Ihrer Meinung nach für die Umstellung auf eine Trimesterregelung?

Wirtschaftlich gesehen spricht für die Beibehaltung der Semesterregelung, daß die Umstellung

jedenfalls zu schwer vorhersehbaren Ausgabensteigerungen führen würde. Da das österreichi-

sche Studiensystem stark auf das Selbststudium abstellt, wäre der Nutzen einer zeitlichen Aus-

weitung des Lehrveranstaltungsbesuchs der Studenten fragwürdig. Es spricht daher unter den

hierortigen Rahmenbedingungen nichts für die Umstellung auf eine Trimesterregelung. Zweck-

mäßig kann es allerdings sein, im Falle von Kapazitätsengpässen einzelne Lehrveranstaltungen

in den Ferien abzuhalten. Das UniStG sieht in § 7 Abs. 8 deshalb eine diesbezügliclie Rege-

lung vor.