3038/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Kurt Gaßner und Genossen haben am

10.10.1997 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 3108/J betreffend „des ge -

meinnützigen Vereins ,,Humana“ - Verein für Entwicklungs -, Not - und Katastrophen -

hilfe in der 3. Welt (Name lt. Statut: Humana - Verein zur Förderung notleidender

Menschen in der 3. Welt)“ gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren Übersicht -

lichkeit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:

ad 1

Wie ich schon in der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr. 2308/J vom

16. Juni 1997 (2298/AB) mitgeteilt habe, liegen meinem Ressort keine offiziell gesi -

cherten Unterlagen über die behaupteten Vorwürfe gegen den Verein ,,Humana“ in

Österreich vor. Im Rahmen der Sammlung von Informationen über die Aktivitäten

von Sekten und sektenähnlichen Aktivitäten seitens meines Ressorts wurden kürz -

lich verschiedene Ministerien in EU - Staaten um nähere Informationen über die

Tätigkeit des Vereines ,,Humana“ bzw. der Tvindschulen gebeten.

ad 2

Sollten sich aus der oben erwähnten Informationssammlung stichhaltige Belege da -

tür ergeben, die die Vorwürfe gegen ,,Humana“ bestätigen, werde ich die für allfällige

Konsequenzen zuständigen Ressorts umgehend davon in Kenntnis setzen.

ad 3 und 4

Die Frage der Beurteilung der Gemeinnützigkeit obliegt nicht meinem Ressort, son -

dern den Vereins - bzw. Finanzbehörden.

ad 5

Es kann keinen absoluten Schutz gegen die Gefahr geben, daß soziales

Engagement aus-genutzt wird, jedoch können einige Hilfestellungen angeboten

werden, um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten.

a) Gerade im Bereich der angesprochenen Sektenaufklärung hat mein Ressort mit

der Broschüre „Sekten - Wissen schützt“ eine Sensibilisiemng von großen Teilen der

Bevölkerung in dieser Thematik erreicht. Eine solche Information kann jedoch nicht

allumfassend Informationen anbieten. Wichtig ist daher, das kritische Bewußtsein

des Einzelnen bei der Hinterfragung eines Angebotes zu erhöhen.

Seit der Herausgabe der genannten Broschüre hat dies u.a. in unzähligen Diskussi -

ons- und Informationsveranstaltungen, Zeitungsberichten, Seminaren, Tagungen,

usw. stattgefunden. Mit der geplanten Einrichtung einer „Bundesstelle für Sektenfra -

gen“ sollen auch die Informationsgrundlagen zur Bewertung von Gefährdungen, die

von manchen Gruppierungen ausgehen, und damit auch Grundlagen für etwaige

weitere staatliche Informationen geschaffen werden.

b) Die Jugendinformationsstellen der Länder bzw. meines Ressorts stehen Jugendli -

chen bei der Suche nach sozialem Engagement zur Seite. Sie unterstützen dabei

den Jugendlichen, selbst Angebote zu finden und diese kritisch zu hinterfragen.

c) Bei Minderjährigen sind natürlich auch die Eltern aufgerufen, sich über das Enga -

gement ihrer Kinder und insbesondere über die jeweilige Organisation zu

informieren, in der sie es ausüben.