3055/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 3094/J betreffend
slowakische Handelshemmnisse, welche die Abgeordneten Haigermoser, Mag. Stadler und
Kollegen am 9. Oktober 1997 an mich richteten und aus Gründen der besseren
Übersichtlichkeit in Kopie beigelegt ist, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Der von Ihnen dargestellte Sachverhalt, demzufolge Waren bei der Einfuhr in die Slowakei
einer Zertifizierungspflicht unterliegen, ist mir bekannt. Es handelt sich dabei nicht um eine
neue Bestimmung, sondern um eine am 16. September 1997 eingeführte Kontrolle, wonach ein
Zertifikat bereits an der Grenze bei der Einfuhr mitzuführen ist.
Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:
Auf Grund der schlechten Zahlungssituation im Land sowie zur Vermeidung einer weiteren
Verschlechterung dieser Situation hat sich die
Slowakei zu dieser Vorgangsweise entschlossen.
Antwort zu den Punkten 3 und 4 der Anfrage:
Maßnahmen und Initiativen seitens des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Angelegenheiten wurden insofern gesetzt, als sowohl auf bilateraler als auch auf EU-Ebene
eine Beendigung dieser Ausweitung der Zertifizierungspflicht verlangt wurde. In einem
Interventionsschreiben an meinen slowakischen Amtskollegen Cesnek habe ich um Lösung
dieses Problems bezüglich des bilateralen Warenverkehrs ersucht. Als unmittelbare Reaktion
bekam ich ein Antwortschreiben vom slowakischen Wirtschaftsminister Cesnek, womit diese
Maßnahme eine wesentliche Abschwächung erfahren hat. Beim Import von Waren, die als
Rohstoff, Hilfsmittel und Halbfertigwaren zwecks Verarbeitung in der Produktion oder für den
Eigenbedarf des Importeurs eingeführt werden, entfällt die Pflicht der Mitführung eines
Zertifikats an der Grenze. Diese Reaktion beinhaltet eine wesentliche Entschärfung, das
Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten wird jedoch gegebenen falls einerseits
auf nationaler Ebene Druck im Hinblick auf die guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen den
beiden Ländern, andererseits auf gemeinschaftlicher Ebene Druck im Hinblick auf die
Beitrittsbemühungen der Slowakei zur EU ausüben.
Desweiteren wird auch eine Einbringung in den Assoziationsrat mit der Slowakei, der auf
Ministerebene stattfindet, ins Auge gefaßt.
Antwort zu den Punkten 5 und 6 der Anfrage:
Natürlich handelt es sich um technische Handelshemmnisse, welche einerseits Verzögerungen
und Behinderungen im Warenverkehr, andererseits zusätzliche Kosten verursachen und mit
dem Europaabkommen unvereinbar sind.