3220/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Lackner und Genossen haben am 5. November 1997

unter der Nr.3208/3 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend

„Heeresgliederung Strukturanpassung Neu“ gerichtet. Diese aus Gründen der besseren

Übersichtlichkeit in Kopie beigeschlossene Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu 1:

Nein; eine Schließung der Kaserne Bludesch ist nicht geplant.

Zu2:

Der derzeitige Bearbeitungsstand der Neustrukturierung läßt eine definitive Aussage noch

nicht zu. Im Rahmen von mehreren Varianten wurde die von den Anfragestellern erwähnte

Strukturierung als eine mögliche bearbeitet.

Zu 3:

Die geplante Neustrukturierung wird mit größtmöglicher Bedachtnahme auf den

vorhandenen Kaderstand durchgeführt werden. Gerade in Vorarlberg besteht auf Grund der

besonderen personellen Situation ein hohes Interesse am Erhalt des Kaderstandes.

Zu4:

Die Walgau-Kaserne in Bludesch ist eine relativ neue und moderne Kaserne.

Zu 5:

In dem am 4. Oktober 1994 abgeschlossenen Schenkungsvertrag überläßt das Land

Vorarlberg den Baugrund kostenlos der Republik Österreich (Bundesgebäudeverwaltung),

wobei sich diese zur Errichtung einer Kasernenanlage mit bestimmten baulichen

Funktionselementen verpflichtet. Das Land Vorarlberg verpflichtet sich seinerseits, dafür

Sorge zu tragen, daß die für den Kasernenbau erforderlichen Bewilligungen und

Genehmigungen raschestmöglich erteilt werden.

Zu 6:

Im Zusammenhang mit dem Kasernenbau hat die „BUWOG - Gemeinnützige Wohnungsge-

sellschaft für Bundesbedienstete G.m.b.H.“ in zwei Bauabschnitten insgesamt 62 Wohnun-

gen errichtet. 38 Wohnungen (1. Bauabschnitt) wurden von meinem Ressort angemietet und

als Naturalwohnungen zugewiesen; weitere 24 Wohnungen (2. Bauabschnitt) wurden auf

Mietbasis vergeben. Das Land Vorarlberg hat beide Bauabschnitte durch Wohnbaudarlehen

auf der Grundlage der damals geltenden Wohnbauförderungsrichtlinien gefördert. Von einer

„Sonderförderung" ist meinem Ressort nichts bekannt.

Die Gewerkschaft öffentlicher Dienst war bei den vorerwähnten Wohnbauvorhaben nicht

beteiligt. Nach den meinem Ressort vorliegenden Informationen hat die Gewerkschaft

öffentlicher Dienst Liegenschaften, die an jene der Naturalwohnungen angrenzen, erworben,

um dort ihrerseits Miet- und Eigentumswohnungen für Bundesbedienstete zu errichten.

Zu 7:

Der „Alpinstützpunkt Silvretta“ steht dem Bundesheer aufgrund einer Partnerschaft

zwischen dem Militärkommando Vorarlberg und den Vorarlberger III-Werken zur Verfü-

gung. Die dortigen Unterkünfte können aufgrund des Entgegenkommens der Partnerfirma

alljährlich rund zwölf Wochen für Alpinkurse und zwei Wochen für die Verbandsaus-

bildung benützt werden. Die Alpinausbildung wäre zwar grundsätzlich auch ohne Nutzung

des Stützpunktes Silvretta durchführbar, es wären jedoch Verlegungen zum Truppen-

übungsplatz Lizum/Walchen erforderlich.

Zu 8:

In den letzten Jahren wurden jeweils zwischen 1.100 und 1.300 Wehrpflichtige aus

Vorarlberg zum Grundwehrdienst einberufen.

Zu 9:

In den letzten Jahren wurden jeweils zwischen 700 und 800 Vorarlberger Wehrpflichtige in

Vorarlberg ausgebildet.

Zu 10:

Ich habe bereits vor einigen Wochen anläßlich eines Besuches in Vorarlberg in der

Öffentlichkeit meine Absicht erklärt, daß der Anteil an vorariberger Wehrpflichtigen, die

ihren Grundwehrdienst im eigenen Bundesland leisten, auch in Zukunft gleich bleibt.

Zu 11:

Diese Vorschläge werden selbstverständlich in die laufenden Überlegungen zur

Neustrukturierung einbezogen.

Zu 12:

Aus meiner Sicht gibt es jetzt und in der Zukunft keinen Zweifel an der militärischen

Nutzung der Kaserne Bludesch; sie hat für das österreichische Bundesheer höchste

Bedeutung und wird daher langfristig genutzt werden.