4241/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr 4549/J - NR/98 betreffend Zukunft des
Pathologisch - anatomischen Bundesmuseums im “Narrenturm", die die Abgeordneten
MMag. Dr. Madeleine Petrovic und Freundinnen am 17. Juni 1998 an mich richteten, wird wie
folgt beantwortet
1. Warum wurde das Pathologisch - anatomische Bundesmuseum nicht in das Bundes -
museumsgesetz aufgenommen?
Antwort
Das Pathologisch - anatomische Bundesmuseum bearbeitet einen Sektor der medizinisch -
naturwissenschaftlichen und medizinisch - historischen Fachgebiete Es steht dabei in unklarem
Verhältnis zu anderen bestehenden Sammlungen, wie insbesondere der Sammlung des Instituts
für Geschichte der Medizin, der zahnärztlichen Sammlung und diversen medizin - technischen
Sammlungen. In pathologischer Hinsicht ist es nur teilweise abgegrenzt gegen die Sammlung des
Instituts für gerichtliche Medizin.
Der Narrenturm selbst, konzipiert als Verwahrgebäude und lange Zeit für Wohnzwecke in
Verwendung war nicht als Sitz eines Museums gedacht. Eine wirklich durchgreifende
Zweckadaptierung für eine museale Dauernutzung ist nur schwer möglich Ergänzend ist darauf
hinzuweisen, daß der Turm auf Grund der Teilrechtsfähigkeit im Eigentum der Universität Wien
steht
und vom Bund nur mietweise genützt wird.
Aus den vorgenannten Gründen ergibt sich, dass eine Entscheidung über die Zukunft des
Museums mit der Universität Wien im Interesse einer sinnvollen Gesamtlösung abzustimmen
sein wird Es wäre auch auf Grund der Größe absolut verfehlt gewesen, dieses Museum in den
Bestand der überzuleitenden Museen aufzunehmen.
2. Gibt es derzeit Gespräche über die Klärung der diversen medizinischen Sammlungen?
3. Wenn ja: Wer nimmt an diesen Gesprächen teil? Wer sind die Teilnehmer der im
Kulturbericht 1996 erwähnten gemischten Kommissionen?
Antwort
Diese Gespräche sind derzeit im Gange. An diesen Gesprächen nehmen Organe der Universität
und fachzuständige Mitarbeiter meines Ressorts teil.
4. Was ist der aktuelle Stand dieser Gespräche?
Antwort
Der aktuelle Stand dient der Erarbeitung von vorlagefähigen Konzepten zur Fassung von
Beschlüssen Derzeit werden Konzepte in organisatorischer und sammlungsübergreifender
hinsicht erarbeitet.
5. Welche Varianten wurden bislang diskutiert? Wurde etwa eine Zusammenlegung des
Pathologisch - anatomischen Bundesmuseums mit dem Institut für Geschichte der
Medizin diskutiert?
Antwort
Zur Diskussion stehen selbstverständlich alle sinnvollen Varianten die zu einer konstitiktiven
Lösung dieser Frage beitragen können.
6. Bis wann ist mit einem Konzept für das pathologisch - anatomische Bundesmuseum zu
rechnen?
7. Bis wann wird die Situation der diversen medizinischen Sammlungen geklärt sein?
Antwort:
Die Klärung der Situation der einzelnen Sammlungen sowie die Erstellung eines Konzeptes für
das pathologisch - anatomische Bundesmuseum soll bis zum Ende des Jahres 1999 erfolgen
8. Wird es zu einer Sicherung und einer systematischen wissenschaftlichen Aufarbeitung
der Bestände des pathologisch - anatomischen Bundesmuseums kommen? Bis wann soll
diese abgeschlossen sein?
9. Wird eine zeitgemäße Präsentation und Vermittlung, die die wissenschaftshistorische
und gegenwärtige Bedeutung der Sammlung berücksichtigt, auf Grundlage der
systematischen wissenschaftlichen Aufarbeitung erarbeitet werden?
Antwort:
Die Organe des Bundes sind auch im Falle des pathologisch - anatomischen Bundesmuseums zum
sorgsamen Umgang mit den bundeseigenen Beständen und zu einer den Grundsätzen der
Zweckmäßigkeit Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit entsprechenden Gestion verpflichtet. Die
Aufarbeitung bzw. Präsentation der Bestände - die nicht ausschließlich in den
Kompetenzbereich meines Ressorts fällt ist nur im Rahmen der entsprechenden Gegebenheiten
möglich.
10. Wird die Leitungsstelle des Museums weiterhin nur halbtägig bleiben oder wird sie
endlich ganztägig besetzt werden?
Antwort:
Diese Frage wird im Zusammenhang mit der definitiven Organisation zu klären und daher auch
erst dann zu beantworten sein.