4672/AB XX.GP
Die Abgeordneten Schuster und Kollegen haben an mich am 4. November 1998 die
schriftliche Anfrage Nr. 5097/J betreffend "den Grenzübergang Schönegg/Prêdni
Výtôn" mit folgendem Wortlaut gerichtet:
" 1. Womit begründen Sie die Schließung des Grenzüberganges Schönegg/Prêdni
Výtôn vom 1. Oktober bis 15. März?
2. Erscheint Ihnen im Hinblick darauf, daß der nächste Grenzübergang Philipps -
rent - Bad Leonfelden 85 km entliegt liegt, die Schließung gerechtfertigt?
3. Halten Sie unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Auswirkung der
Schließung die Öffnung des Grenzüberganges für denkbar?
4. Wenn ja, könnte die Öffnung schon während der kommenden Wintermonate
stattfinden?"
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Die Öffnungszeit des Grenzüberganges Guglwald/Prêdni Výtôn wurde im Jahre 1992
im Einvernehmen mit der tschechoslowakischen föderativen Republik festgelegt.
Eine Einigung auf eine durchgehende Öffnungszeit konnte bisher noch nicht erreicht
werden.
Der in der Anfrage angesprochene 85 km entfernt liegende Grenzübergang Phil -
lipsrent/Bad Leonfelden ist nicht bekannt. Phillipsreut liegt bereits auf deutschem
Staatsgebiet, wogegen im Nahebereich von
Bad Leonfelden der nur 21 km von der
Grenzübergangsstelle Guglwald entfernt liegende durchgehend geöffnete Grenz -
übergang Weigetschlag besteht. Zwischen diesen beiden Ortschaften liegen auf
österreichischem Staatsgebiet weiters die vor alle aus touristischen Gründen in den
Sommermonaten geöffneten Grenzübergänge Iglbach und St. Oswald (die beiden
letzteren im Zusammenhang mit dem Naturdenkmal "Schwarzenbergischer
Schwemmkanal"), Schöneben und Plöckensteinersee.
Zu den Fragen 3 und 4:
Nach etlichen vergeblichen Anläufen zur Änderung der Öffnungszeiten haben die
Beamten meines Ressorts am 26. November 1998 zusammen mit den zuständigen
Beamten im Bundesministerium für Finanzen an einer Sitzung einer bilateralen Ar -
beitsgruppe für Grenzübergangsfragen teilgenommen, bei der Einvernehmen über
ein schrittweises Vorgehen erzielt werden konnte.
Ich kann Ihnen daher heute mitteilen, daß trotz der knappen zur Verfügung stehen -
den Zeit und den derzeit ebenfalls beschränkten personellen Ressourcen der Öster -
reichischen Zollwache (die am Grenzübergang Guglwald auch die Agenden der si -
cherheitsbehördlichen Grenzkontrolle wahrnimmt) der Grenzübergang schon heuer
vom 19. Dezember 1998 bis 10. Jänner 1999 täglich in der Zeit von 8.00 Uhr bis
20.00 Uhr für den gleichen Personenkreis wie im Sommer geöffnet werden wird.
Weiters wurde festgelegt, den Grenzübergang (vorerst probehalber) auch vom 1.
November 1999 bis 14. März 2000 (wieder von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr) zu öffnen,
während dieser Zeit die Frequenz im grenzüberschreitenden Verkehr zu beobachten
und in einer eigenen Tagung der bilateralen Expertengruppe im Jahre 2000 end -
gültig über die ganzjährige Öffnung zu befinden.
Mit diesen beiden Beschlüssen - der zweite Beschluß bedarf nach der förmlichen
Bestätigung in einer für April/Mai 1999 anberaumten Tagung der bilateralen Exper -
tengruppe - sind, so glaube ich, gute Ergebnisse erzielt worden, damit einerseits die
regionale Bevölkerung das touristische Angebot des Gebietes schon in den Weih -
nachtsferien des heurigen Winters entsprechend intensiver nutzen kann, anderer -
seits aber - entsprechend den Zielen der Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald -
auch eine langfristige Regional - und Beschäftigungsstrategie für diese Region ent -
wickelt werden kann.