5206/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Plattner, Kiss und Kollegen haben am 20. Jän-
ner 1999 unter der Nr. 5530/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend "Amoklauf in Graz“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Nein. Der Umstand, dass Siegfried K. ein ,,Waffennarr“ sein soll, war der Behörde
nicht bekannt.
Zu Frage 2:
Nein. Diesbezüglich wurde bei der Bundespolizeidirektion Graz weder eine Anzeige
erstattet, noch wurden sonstige Informationen an Behördenorgane herangetragen.
Zu Frage 3:
Erst im Zuge der Erhebungen nach der Tat vom 7. 1. 1999 wurde den Beamten der
Bundespolizeidirektion Graz mitgeteilt, dass Nachbarn angeblich vom Vorhanden-
sein dieser Waffen gewusst hätten.
Vorherige Anzeigen oder Hinweise an die Behörde erfolgten nicht.
Zu Frage 4:
Hier
verweise ich auf die Anworten zu den Fragen 1 bis 3.
Zu Frage 5:
Laut eigenen Angaben kaufte Siegfried K. die Tatwaffe samt Munition am 2. 1. 1999
von einem unbekannten Mann - angeblich einem Ungarn.
Die Ermittlungen zur Überprüfung dieser Angaben und zur Ausforschung des unbe-
kannten Verkäufers verliefen bislang ergebnislos.
Zu Frage 6:
Siegfried K. besaß die Tatwaffe laut eigenen Angaben seit 2. 1. 1999.
Zu Frage 7:
Die Sicherheitsbehörden sind bereits zur genauen Beachtung der diesbezüglichen
einschlägigen Normen angehalten. Die verstärkten Kontrollen an den EU -
Außengrenzen und die Ausgleichsmaßnahmen zur verbesserten Bekämpfung der
grenzüberschreitenden Kriminalität wirken natürlich auch im Kampf gegen den inter-
nationalen Waffenhandel. Zusätzlich werden im Rahmen der vorhandenen perso-
nellen Ressourcen geeignete Maßnahmen zur verstärkten Bekämpfung des „Detail-
verkaufs“ gesetzt, sowie die Verbesserung des Informationssystems vorangetrieben.
Als Unterstützung für eine raschere Aufklärung von Schusswaffendelikten wird in der
zuständigen Fachabteilung des von mir geleiteten Bundesministeriums an einer
EDV - unterstützten Schusswaffenvergleichssammlung gearbeitet.