5239/AB XX.GP
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 5669/J betreffend
schlechte Noten für österreichischen EU - Ratsvorsitz, welche die Abgeordneten
Mag. Stadler und Kollegen am 26.1.1999 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1 bis 3 der Anfrage:
Zu diesen Fragen wird auf den Ergebnisbericht der österreichischen EU - Präsidentschaft
1998 verwiesen, der bereits dem Nationalrat sowie dem Bundesrat zur Kenntnis gebracht
wurde.
Dieser Bericht, der vom Bundeskanzleramt und dem Bundesministerium für auswärtige
Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit sämtlichen Bundesministerien erstellt wurde,
gibt einen Überblick über die unter österreichischer EU - Präsidentschaft in den einzelnen
Sachgebieten
erzielten wesentlichsten Fortschritte und Ergebnisse.
Antwort zu den Punkten 4 und 8 der Anfrage:
Beim informellen Treffen der Industrieminister der Europäischen Union, welches am
2.13.10.1998 in Klagenfurt stattfand, standen der Globalisierungsprozeß und die
Kooperation in einem erweiterten Europa im Mittelpunkt der Beratungen. Da es sich um
ein informelles Treffen handelte, konnten keinerlei formelle Beschlüsse gefaßt werden,
doch wurden bestehende Probleme analysiert sowie Möglichkeiten und Maßnahmen zur
Beseitigung von Schwachstellen und zur Verbesserung der Zusammenarbeit aufgezeigt.
Damit wurden wesentliche Vorbereitungen für die Tätigkeit des formellen
Industrieministerrates getroffen. Im wesentlichen wurden dabei folgende Ergebnisse
erzielt:
Definition der folgenden Bereiche, auf die im Zusammenhang mit der Globalisierung
besonderes Augenmerk zu legen ist:
• Ausbildung der Mitarbeiter
• erhöhte Flexibilität
• verstärkte Innovationstätigkeit
• sozialer Dialog auf allen Ebenen
• fairer internationaler Wettbewerb
Folgende Aspekte wurden bei den Beratungen über Kooperation von Unternehmen der EU
und der Länder Mittel - und Osteuropas (MOEL) herausgearbeitet:
•
Unterstützung des Integrationsprozesses durch die EU
• steigender Wettbewerbsdruck durch Integration kann sich positiv auf die
Wirtschaftsstruktur der EU auswirken
• Vorrang von Umstrukturierung und Privatisierung in den MOEL
• Teilnahme der MOLL an Technologieprogrammen der EU
• Schaffung eines geeigneten wirtschafts - und ordnungspolitischen Umfeldes in den
MOEL
• umfassende Information über das Marktgeschehen in den MOEL
• verbesserte Zusammenarbeit zwischen KMU und Behörden in den MOEL
• Benchmarking als Instrument der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der MOEL
• Anregungen im Bereich Aus - und Weiterbildung
Zur Umsetzung dieser Aspekte wurden u.a. eine Intensivierung des Industriedialoges
zwischen der EU und den MOEL und die Schaffung von „Panels“ wie im Bereich
Binnenmarkt angeregt
Die Ergebnisse dieser Diskussionen wurden im Rat „Industrie“ vom 16.11.1998, in dem
ein Dialog mit den Industrieministern der MOEL/Zypern stattfand, zur Sprache gebracht.
Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:
Am informellen Treffen der Industrieminister nahmen teil.
Belgien - Robert Collignon, Ministerpräsident der wallonischen Regierung
Dänemark - Pia Gjellerup, Ministerin für Handel und Industrie
Großbritannien - Lord David Simon, Minister für Handel und Wettbewerb
Finnland - Antti Kalliomäki, Minister für Handel und Industrie
Griechenland - Anna Diamantopoulou, Stellvertretende Ministerin für Entwicklung
Italien - Dr. Pier
Luigi Bersani, Minister für Handel und Industrie
Luxemburg - Robert Goebbels, Minister tur wirtschaftliche Angelegenheiten
Portugal - Dr. Joaquim Pina Moura, Minister für Industrie und Energie
Schweden - Anders Sundström, Minister für Industrie
Spanien - Josep Pique i Camps, Minister für industrie und Energie
EU - Dr. Martin Bangemann, Kommisar
Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:
Die Fachminister Deutschlands, Frankreichs, Irlands und der Niederlande nahmen nicht
teil.
Als deren Vertreter nahmen teil:
Deutschland - Klaus Bünger, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium
Frankreich - Didier Lombard, Generaldirektor im Ministerium für Wirtschaft, Finanzen
und Industrie
Irland - Ronald Long, Direktor für Unternehmen, Handel und Beschäftigung im
Industrieministerium
Niederlande - Hendrikus Van der Laan, Stellvertretender Generaldirektor für Industrie im
Ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten
Es ist mir nicht bekannt, warum obige Länder nicht die Fachminister entsandten.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
UEAPMF: Präsident Jan Kamminga, Generalsekretär Hans - Werner Müller
UNICE; Generalsekretär Dirk F. Hudig, Generalsekretär der VÖI Lorenz Fritz
EGB (Europäischer Gewerkschaftsbund): Präsident Fritz Verzetnitsch,
Bundessekretär Willy Buschak
Ferner folgende Unternehmer:
Antti Olavi Piippo, Vorsitzender der Elcoteq Network Corporation, Finnland
Aurélien Larger, Generaldirektor der Esac Eurocooler, Frankreich
Kurt Hirsch, Vorstandsvorsitzender der Hirsch Servo AG, Österreich
Ing. Siegfried Wolf, Vorstandsvorsitzender der Magna Europa AG, Österreich
Antwort zu den Punkten 9 und 10 der Anfrage:
Auf die beiliegende Tagesordnung inklusive Zeitplan wird verwiesen.
Antwort zu den Punkten 11 bis 13 der Anfrage:
Die Geschenke wurden ausschließlich vom Bundeskanzleramt bzw. vom
Exekutionssekretariat des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten beigestellt
und aus dem Zentralbudget finanziert, weshalb dem Bundesministerium für
wirtschaftliche Angelegenheiten dafür keine Kosten erwachsen sind.
Die Fachminister bzw. deren Vertreter (nicht auch die jeweilige Begleitung) erhielten eine
von der Wirtschaftskammer Österreich gestiftete Armbanduhr mit Weltzeitanzeige. Die
teilnehmenden Journalisten erhielten kleine Aufmerksamkeiten der Landesregierung.
Antwort zu den Punkten 14 und 15 der Anfrage:
Die Sachkosten im Zusammenhang mit der EU - Präsidentschaft beliefen sich in meinem
Ressort bislang (Stand März 1999) auf ca. öS 24,885 Mio.. Da für die Zeit der EU -
Ratspräsidentschaft zusätzliche Bedienstete nicht aufgenommen wurden, entstanden keine
Mehrkosten auf der
Personalseite.
Die im Ressort bislang angefallenen Sachkosten für die EU - Präsidentschaft gliedern sich
wie folgt auf (gerundete Beträge):
geringwertige Wirtschaftsgüter öS 107.000,--
Handelswaren zur unentgeltlichen Abgabe öS 52.000,--
Lebensmittel (Verbrauchsgüter) öS 316.000,--
Druckwerke öS 228.000,--
Sonstige Verbrauchsgüter öS 26.000,--
Dienstreisen öS 10.574.000,--
Mieten öS 2.235.000,--
Werksleistungen öS 8.148.000,--
Öffentliche Angaben öS 1.500.000,--
Repräsentationsausgaben öS 1.699.000,--
Antwort zu Punkt 16 der Anfrage:
Der in der vorliegenden parlamentarischen Anfrage angeführte Artikel eines inländischen
Wochenmagazins beruht auf einem angeblichen Protokoll einer Sitzung der in Wien
akkreditierten Botschafter der EU - Mitgliedstaaten. Da weder der Text dieses Protokolls
der österreichischen Bundesregierung vorliegt noch ein österreichischer Vertreter an der
dem Protokoll zugrundeliegenden Sitzung teilgenommen hat, ist eine konkrete und
sachdienliche Antwort nicht möglich. Es wird daher um Verständnis gebeten, daß unter
diesen Voraussetzungen von einer Stellungnahme zu dieser Frage abgesehen werden muß
Im übrigen wird auf den bereits in der Beantwortung der Fragen 1 bis 3 erwähnten
Ergebnisbericht
der österreichischen EU - Präsident schaft 1998 verwiesen.
Tagesordnung für das
Informelle Treffen der Industneminister
Klagenfurt, 2./3. Oktober 1998
Arbeitssitzungen am 3. Oktober 1998
Motto: „Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie im Rahmen der
Globalisierung — Dialog mit der Wirtschaft“
1. Vormittagssitzung
Thema: Globalisierung - Herausforderung und Chancen für die europäische
Industrie
(gemeinsam mit Vertretern von EGB, UNICE und UEAPME)
• Begrüßung und Einleitungsstatement von Bundesminister Farnleitner
• Statement von Herrn Siegfried Wolf, Magna Europa AG
• Statement von Herrn James Greene, Richard Keenan and Company Ltd.
• Kurzstatement von KM Bangemann mit Bezug auf vorangegangene Referate
• Kurzstatement von KM Papoutsis mit Bezug auf vorangegangene Referate
• Allgemeine Diskussion zusammen mit Unternehmen und Sozialpartnern
II. Arbeitsmittagessen
Thema: Zukünftige Rolle und Struktur des Industrierates
• Informelier Meinungsaustausch der Minister
III. Nachmittagssitzung
Thema: Industrielle Kooperationen und Erweiterung mit besonderer
Berücksichtigung der KMU
Gemeinsam mit eingeladenen Unternehmen (drei mittlere export - und
innovationsorientierte Unternehmen aus Österreich, Frankreich und Finnland)
• Statement von Bundesminister Farnleitner
• Statement von KM Bangemann
• Statement von KM Papoutsis
• Impul sstatements der Unternehmen
- Herr Kurt Hirsch, Hirsch Servo AG
- Herr Aurelien Larger, ESAC Eurocooler
- Herr Antti Olavi Piippo, Elcoteq Network Corporation
. Allgemeine
Diskussion der Minister und Unternehmen
Informelles Treffen der Industneminister
Klagenfurt, 2.13. Oktober 1998
Zeitplan
Freitag, 2. Oktober (Anreisetag)
19.00 Presseempfang durch Bundesminister Farnleitner im Parkhotel
Pörtschach
20.00 Informeller Empfang im Parkhotel Pörtschach
Samtstag 3. Oktober
09.45 Familienfoto
10.00 - 12.30 Vormittagssitzung (Klagenfurt - Landhaus)
10.00 - 10.20 Begrüßung und Einleitungsstatement BM Farnleitner
10.20 - 10.30 Statement eines Unternehmers
10.30- 10.40 Statement eines Unternehmers
10.40- 10.45 Kurzstatement von KM Bangemann
10.45- 10.50 Kurzstatement von KM Papoutsis
10.50- 12.30 Allgemeine Diskussion
12.45 - 14.15 Arbeitsmittagessen im Hotel ,,Porcia"‘, Klagenfurt
14.30 - 17.00 Nachmittagssitzung (Klagenfurt - Landhaus)
14.30 - 14.45 Statement BM Farnleitner
14.45 - 14.55 Statement KM Bangemann
14.55 - 15.05 Statement KM Papoutsis
15.05 - 15.35 Impulsstatements der Unternehmen (A, F, SF)
15.35 - 17.00
Allgemeine Diskussion
17.15 - 18.30 Pressekonferenz (Pressezentrum auf dem Messegelände,
Klagenfurt)
17.15 - 18.30 Führung durch das Europäische Design Depot (für alle
Delegationen der EU - Mitgliedstaaten)
20.00 Abfahrt vom Parkbotel Pörtschach nach Klagenfurt
20.30 Formeller Empfang im Klagenfurter Konzerthaus (EU - und MED -
Delegationen)
10.00 - 16.00 Partnerprogramm