5795/AB XX.GP

 

Gegenstand:         Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dr. Povysil und

                               Kollegen vom 21. April 1999, Nr. 61 20/J, betreffend:

                               Das Jahr - 2000 - Problem oder „Y2K“ in der

                               Bundesverwaltung

 

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Povysil und Kollegen vom 21. April 1999,

Nr. 6120/J, betreffend: Das Jahr - 2000 - Problem oder "Y2K“ in der Bundesverwaltung , beehre

ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zu den Fragen 1, 4 und 17:

 

In den ADV - Einrichtungen der Bundesverwaltung besteht schon seit Jahren eine hohe Sen -

sibilisierung hinsichtlich der Jahr - 2000 - Problematik. Dementsprechend wurden die Vorar -

beiten zur Bereinigung dieser Probleme bereits früh in Angriff genommen. Die Tests der ein -

gesetzten Hard - und Software auf Jahr - 2000 - Tauglichkeit sind im Gange und werden laufend

fortgesetzt. Die Bereinigung der auftretenden Schwachstellen erfolgt - abgestuft nach Ge -

fährdungspotentialen - im Zusammenhang mit den von den Herstellern gebotenen Möglich -

keiten (Herstellergarantien). Im Sinne der größtmöglichen Effizienz wird bei der Lösung die -

ser Problematik nach einer Strategie vorgegangen, die von einer Risi -

ko/Folgewirkung/Aufwand Analyse abgeleitet wurde.

Priorität hat die Sicherstellung der Grundversorgung der wichtigsten Strukturen des Res -

sorts, Schwachstellen bzw. Probleme in nicht kritischen Bereichen können trotz umfangrei -

cher Vorarbeiten und Tests aber nicht völlig ausgeschlossen werden.

 

Zu Frage 2:

 

Die technische lnfrastruktur dieser Anlagen (Strom, Telefon, Klima, Lift etc.) fällt in der Mehr -

zahl der Fälle nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Land - und Forstwirt -

schaft. Um die Funktionstüchtigkeit der ADV - Systeme zu gewährleisten, wurde die substitu  -

erende Stromversorgung für eine bestimme Zeit sichergestellt.

 

Zu Frage 3:

 

Hinsichtlich der gebotenen Risikoeinschätzung und des erforderlichen Krisenmanagements

darf auf die Beantwortung der Frage 5 der parlamentarischen Anfrage 6111/J des Herr Bun -

deskanzlers verwiesen werden.

 

Zu Frage 5:

 

Von einer Prüfung dieser Geräte wurde aufgrund einer Risiko/Folgewirkung/Aufwand Analy -

se (Kosten - Nutzen - Verhältnis) abgesehen, jedoch eine Anfrage hinsichtlich Jahr - 2000 -

Tauglichkeit an die Hersteller gerichtet. Bezüglich der technischen Geräte, die durch die Ge -

bäudeverwaltung 21 dem Bundesministerium für Land - und Forstwirtschaft zur Verfügung

gestellt werden, wurde mit der Gebäudeverwaltung 21 bereits seit längerem Kontakt aufge-

nommen.

 

Zu Frage 6:

 

Soweit es sich um wesentliche Sicherheitseinrichtungen handelt, wurden die Systeme in Ab -

stimmung mit den Herstellern geprüft. Auf diese Weise wurden die Voraussetzungen für die

Funktionsfähigkeit auch nach der Jahr - 2000 - Wende geschaffen.

Zu Frage 7:

 

Die vom Bundesministerium für Land - und Forstwirtschaft genutzten Telefoneinrichtungen

werden von der Gebäudeverwaltung 21 bereitgestellt. Im Bereich der Kommunikationsanla -

gen läuft derzeit seitens der Bundesbaudirektion Wien für die Gebäudeverwaltung 21 ein

Vergabeverfahren zur gänzlichen Erneuerung der Telefon - und Kommunikationsanlagen mit

Installationsbeginn Anfang Oktober 1999. Bei diesem Vergabeverfahren spielt die Y2K -

Tauglichkeit des neuen Telefonanlagenverbundes im Regierungsgebäude Stubenring 1 samt

angeschlossener Außenstellen des Bundesministeriums für Land - und Forstwirtschaft eine

zentrale Rolle.

 

Zu den Fragen 8  und 9:

 

Dem Ressorts sind derzeit keine derartigen Partner bekannt. Es wurden daher keine alterna -

tiven Angebote eingeholt.

 

Zu Frage 10:

 

In Verträgen mit Jahr - 2000 - Relevanz wurde soweit wie möglich diese Vereinbarung berück -

sichtigt. Bei der Beschaffung von Neugeräten wurde diese Klausel vereinbart.

 

Zu den Fragen 11, 12, 13 und 15:

 

Die weitere Vorgangsweise im Bereich der ADV ist weitgehend vom Ergebnis der Jahr - 2000 -

Tauglichkeitstests von Hard - und Software abhängig. Derzeit sind die Tests und Bereini -

gungsvorgänge noch nicht abgeschlossen. Gegebenenfalls wird aufgrund einer etwaigen

Erforderlichkeit ein Risikomanagementplan zu erstellen sein, in dem auch Außenstellen zu

berücksichtigen sind.

 

Zu den Fragen 14 und 19:

 

Die Jahr - 2000 - Risken im Zusammenhang mit der Infrastruktur des Ressorts sind bekannt.

Alle denkbaren und bekannten Gefährdungspotentiale werden abgedeckt.

Zu Frage 16:

 

Seitens des Bundesministeriums für Land - und Forstwirtschaft wurden derartige Verträge

nicht abgeschlossen.

 

Zu Frage 18:

 

Soweit ein Datenaustausch stattfindet, wurden Tests und Zeitpläne mit den jeweiligen Part -

nern vereinbart und abgestimmt.

 

Zu den Fragen 20 und 21:

 

Die bereits erfolgten und noch durchzuführenden Jahr - 2000 - Prüfungen werden in Checkli -

sten festgehalten. Diese werden regelmäßig aktualisiert.

 

Zu Frage 22:

 

Die mit der Überwindung der Jahr - 2000 - Problematik verbundenen personellen und finan -

ziellen Aufwendungen sind derzeit zwar noch nicht abschätzbar, in jedem Fall aber im Rah -

men der vorhandenen Ressourcen (lautende Budgets, Überstundenkontingente) abzudek -

ken. Zum Jahreswechsel ist eine erhöhte Bereitschaft des unmittelbar betroffenen Perso -

nenkreises vorgesehen.

 

Zu Frage 23:

 

Alle ADV - Anwendungen, die über das Jahr 2000 hinaus in Betrieb sein werden, wurden

überprüft. In der Mehrzahl der Applikationen ist die Anpassung der Datumsverarbeitung aus -

reichend. Einzelne Anwendungen werden auslaufen und mit neuen Software - Werkzeugen

nachgebildet [Ersatz der RDB - Awendungen (z.B. Kreditevidenz) durch andere Datenbanksy -

sterne (MS SQLServer)].

Zu den Fragen 24 und 25:

 

Es darf auf die Beantwortung der Frage 18 verwiesen werden. Soweit ein relevanter Daten -

austausch stattfindet, wird die technische Funktionalität überprüft und erforderlichenfalls be -

reinigt.

 

Zu Frage 26:

 

Es darf auf die Beantwortung der Frage 23 verwiesen werden. Einzelne Anwendungen wer -

den ausgeschieden und durch neue ersetzt [z.B. Büroautomation und Kommunikation mittels

ALLin1 wurde ersetzt durch PC - Lösungen mit Microsoft – Office - Produkten; Kreditevidenz

(Datenbankanwendung auf RDB) wird ersetzt durch eine Lösung basierend auf MS SQLSer -

ver] bzw. fließen in neue Applikationen ein (z.B. Ministerzahlenevidenz geht im Kanzlei -

Informations - System auf).

 

Zu Frage 27:

 

Der Umstellungsaufwand ist nur teilweise abschätzbar, da er vom Ergebnis der Y2K - Tests

abhängig ist und zum Teil durch das Vorziehen von Hard - und Software - Investitionen über -

lagert wird. In jedem Fall sind die Kosten aus dem laufenden Budget abzudecken.

 

Zu Frage 28:

 

Es darf auf die Beantwortung der Frage 23 verwiesen werden. Die Tests hinsichtlich des

Schaltjahres (29.2.2000) wurden im Rahmen der Jahr - 2000 - Überprüfung miterledigt

 

Zu Frage 29

 

Aufgrund der Ergebnisse der Risikoeinschätzung wurde eine derartige Maßnahme für den

Ressortbereich nicht vorgesehen.

Zu Frage 30:

 

Hinsichtlich der internationalen Zusammenarbeit darf auf die Beantwortung der Frage 32 der

parlamentarischen Anfrage 6111/J des Herr Bundeskanzlers verwiesen werden.

 

Zu Frage 31:

 

Bei der Förderung von Projekten, welche EDV gestützte Applikationen nützen, wurde im

Sinne einer effizienten Mittelvergabe soweit wie möglich eine derartige Vereinbarung aufge -

nommen.