5937/AB XX.GP
zur Zahl 6251/J - NR/1999
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Alexander Van der Bellen, Freundinnen und
Freunde haben an mich eine schriftliche Anfrage, betreffend „Maßnahmen und Vor -
bereitungen zum Jahr - 2000 - Problem“, gerichtet.
Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:
Zu 1:
Im IT - Bereich werden alle zentralen, dezentralen und dislozierten Komponenten ge -
prüft und entsprechenden Tests unterzogen. Die Justiz verfügt über kein eigenes
Rechenzentrum, sondern ist Kunde der Bundesrechenzentrum - GesmbH. Es ist be -
kannt, dass die dort eingesetzte Hard - und Software bereits laufend auf ihre
Jahr - 2000 - Tauglichkeit geprüft wird, also auch die Applikationen der Justiz. Das sel -
be gilt für das Netzwerk Justiz, das als Subnetz des Corporate Network Austria
(CNA) besteht. Die darüber hinaus eingesetzte Hard - und Software (bei den Gerich -
ten und Staatsanwaltschaften, im Strafvollzug und im Bundesministerium für Justiz
selbst) wird laufend in Zusammenarbeit mit den Herstellerfirmen auf ihre
Jahr - 2000 - Tauglichkeit getestet, soweit Probleme auftraten, wurden Maßnahmen
zur Behebung ergriffen.
Bei den Sicherheits - und Kommunikationsanlagen der Gerichte, der Staatsanwalt -
schaften und der Justizanstalten sind Vorkehrungen getroffen worden. In Zusam -
menarbeit mit besonders geschulten Beamten des Bundesministeriums für wirt -
schaftliche Angelegenheiten wurden die Infrastrukturanlagen [Heizung, Strom (ins -
besondere der Schwachstromanlagen) und
Sicherheitsanlagen] überprüft.
Zu 2:
Im Ressortbereich wird unabhängig von der Jahr - 2000 - Problematik im Projekt „Re -
design Infrastruktur“ das Zusammenspiel der Bildschirmarbeitsplätze mit dem Bun -
desrechenzentrum, in dem alle wesentlichen Applikationen der Justiz laufen, „berar -
beitet. Diese Arbeiten sind nicht abgeschlossen. Etwa im November 1999 wird be -
kannt sein, wo allenfalls noch Probleme entstehen können und ob dafür allenfalls
ein Krisenmanagement eingesetzt werden muss.
Zu 3:
Die Jahr - 2000 - Tauglichkeit wurde bei Neueinrichtung von ADV - Anwendungen be -
rücksichtigt und wird im Zuge von laufenden Reinvestitionen im Hardwarebereich
hergestellt. Ein konkreter Aufwand kann daher nicht angegeben werden. Im Budget
der Justiz ist hiefür auch keine eigene Post vorgesehen.
Zu 4:
Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Bundesrechenzentrum bzw dem Bundes -
ministerium für Finanzen haben die bisher durchgeführten Testläufe und Vorberei -
tungen kaum Probleme aufgezeigt. Lediglich im Kanzleiinformationssystem des
Bundesministeriums für Justiz - Zentralstelle wurde ein untaugliches Programmmo -
dul festgestellt; nach dessen Austausch ist auch hier die Jahr - 2000 - Fähigkeit gege
ben.
Zu 5. 6. 7 und 8:
In den Wirkungsbereich des Justizressorts fallen keine allgemeinen Versorgungs -
und Infrastrukturbereiche.
Zu 9:
Bei einem etwaigen Ausfall lebenswichtiger Bereiche sind Notsituationen im Ju -
stizressort nur im Bereich des Strafvollzuges (Sicherheitseinrichtungen, Versorgung
der Insassen) denkbar. Es bestehen für alle Justizanstalten Katastrophen -, Notfalls -
und Alarmpläne, für die besonderen Sicherheitsbedürfnisse im Zusammenhang mit
der Jahr 2000 - Problematik werden zusätzlich organisatorische Maßnahmenkataloge
entwickelt.
Zu 10:
Das Justizressort ist in die Zusammenarbeit im Rahmen des staatlichen Krisenma -
nagements eingebunden. Speziell im ADV - Bereich besteht das "IT - Forum Bund -
Länder“, eine Arbeitsgruppe des Koordinationskomitees für Informationstechnologie
im Bundeskanzleramt.