6080/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Wolfgang Jung und Kollegen haben am 16. Juni 1999

unter der Nr.6437/J/ - NR/1999 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage

betreffend angebliche Vorkommnisse an der österreichischen Botschaft in Luxemburg

gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu Frage 1:

 

Ja, in der Nacht vom Freitag, dem 26. Februar 1999, auf Samstag, den 27. Februar 1999.

 

Zu Frage 2:

 

Die luxemburgische Gendarmerie geht davon aus, daß es sich um dieselbe Bande

handelte, die schon zuvor die Niederländische und Spanische Botschaft aufgebrochen

hatte. Die Täter dürften sich am 26. Februar 1999 Abend im Bürohaus einschließen

haben lassen und bohrten in der Nacht die Doppelbolzen der Sicherheitstüre und das

Sicherheitszylinderschloß auf.

 

Zu Frage 3:

 

Nein. Die luxemburgischen Polizeibehörden vermuten hinter allen drei gewaltsamen

Einbrüchen (niederländische, spanische und österreichische Botschaften) chinesische

Auftraggeber und rumänische, exjugoslawische oder eventuell auch russische Täter, die

im Hinblick auf den großen Materialaufwand und die technische Perfektion dem

organisierten Verbrechen zuzuordnen wären.

 

Zu Frage 4:

 

Es wurden 254 Visavignetten entwendet.

Zu Frage 5:

 

Die Täter haben mittels Schneidbrenner das Mauersafe aufgeschweißt, wodurch sie zu

den Schlüsseln des Panzerschrankes kamen, in dem sich Blankopässe, Visavignetten

und Bargeld befanden.

 

Zu Frage 6:

 

Bargeld aus Amtskasse LUF 29.589 = ATS 10.093,07

5 Blankoreisepässe

 

Zu Frage 7:

 

112.167,96 ATS

 

Zu Frage 8 und 9:

 

Laut derzeitigem Wissensstand sind mittlerweile 12 Visavignetten wieder aufgetaucht:

 

Bei 5 chinesischen Staatsangehörigen in Hongkong am 24.3.1999

Bei 3 indischen Staatsangehörigen in New Delhi am 28.5.1999

Bei 4 irakischen Staatsangehörigen in Amman am 17.5.1999.

 

Zu Frage 10:

 

Nein

 

Zu Frage 11:

 

Ja. Über Ersuchen der Botschaft hatte kurze Zeit vor dem Einbruch ein Sicherheits -

beauftragter der luxemburgischen Polizei das Amtsgebäude besichtigt und keine

Beanstandungen der Sicherheitsvorkehrungen vorgebracht.

 

Zu Frage 12:

 

Unter Heranziehung von Polizeiexperten wurden sowohl die elektronischen wie auch die

mechanischen Absicherungen erweitert und zusätzlich verstärkt.