6245/AB XX.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Haigermoser und Kollegen haben am
15.07.1999 unter der Nr. 6622/J an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „korrupte Beamte in den
Niederlandenu gerichtet, die ich wie folgt beantworte:
Zu Frage 1 bis 4:
Der von Ihnen zitierte Sachverhalt wurde unmittelbar nach
Bekanntwerden in mehreren internationalen Drogenarbeitsgruppen
thematisiert. Aus den jeweiligen Darstellungen der niederländischen
Vertreter wurde dabei klar, daß einerseits von den niederländischen
Behörden alles unternommen wurde, um diesen Vorfall vollständig
aufzuklären und ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu unterbinden.
Andererseits ergab sich daraus auch, daß Österreich durch diese
Vorkommnisse nicht unmittelbar betroffen ist.
Zu Frage 5:
Der Schmuggel verschiedenster Suchtgifte aus den Niederlanden nach
Österreich im Rahmen des sogenannten "Drogentourismus" stellt schon
seit Jahrzehnten eine Form zur Versorgung der österreichischen
Drogenszene dar. Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen zum Wegfall
der Grenzkontrollen aufgrund des Schengener
Durchführungs -
übereinkommens wird daher diesen Transportrouten besondere
Bedeutung beigemessen.
Zu Frage 6:
Obwohl der Vorfall in den Niederlanden schon Jahre zurück liegt, werde
ich dafür sorgen, daß die bestehenden Kontakte zu den
niederländischen Sicherheitsbehörden weiterhin genützt werden, um
über allfällige aktuelle Erkenntnisse in dieser Angelegenheit
unverzüglich informiert zu werden, damit die notwendigen Maßnahmen
eingeleitet werden können.
Zu Frage 7:
Im Jahre 1998 wurden in Österreich insgesamt 17.141 Anzeigen nach
dem Suchtmittelgesetz erstattet, davon 14.277 Anzeigen nach § 27,
2.198 Anzeigen nach § 28, 6 Anzeigen nach § 29, 442 Anzeigen nach §
30 und 75 Anzeigen nach § 31 SMG.
Im Zusammenhang mit diesen Anzeigen wurden im Jahr 1998 unter
anderem 1.211 kg Cannabiskraut, 125 kg Cannabisharz, 118 kg Heroin,
99 kg Kokain sowie 114.677 Stück Extasy sichergestellt.
Laut der offiziellen Statistik des Bundesministeriums für Arbeit,
Gesundheit und Soziales verstarben 1998 162 Personen direkt oder
indirekt an den Folgen des Drogenkonsums.