808/AB
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 757/J-NR/1996
betreffend Einsparungsmöglichkeiten bei Schulbüchern, die die
Abgeordneten Karl Öllinger und FreundInnen am 13. Juni 1996 an
mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
1. Teilen Sie die Auffassung vieler Schulen, die behaupten, daß
derzeit ohnehin nur mehr die absolut notwendigen Schulbücher
bestellt werden würden?
Antwort:
Das Bestellverhalten der Schulen ist unterschiedlich. Während
viele Schulen die im Limit möglichen Bücher bestellen, geben
andere an, sie könnten auf einige Bücher verzichten, wenn ihnen
für diesen Betrag andere Unterrichtsmittel zur Verfügung
gestellt würden.
2. Wenn ja: Wie stehen Sie zu den Vorschlägen des Familien-
ministers?
3. Wenn nein: Wo sehen Sie konkret Einsparungsmöglichkeiten?
Antwort:
Ich begrüße die Vorschläge des Bundesministers für Umwelt,
Jugend und Familie, weil dadurch den Schulen ein größerer
Spielraum für ihre Entscheidungen eröffnet wird.
4 . Gibt es Untersuchungen Ihres Ministeriums , die belegen, daß
weitere Schulbücher eingespart werden können?
5. Wenn ja: Wie sehen die konkreten Ergebnisse dieser Unter-
suchungen aus , für welche Schultypen wurden sie durchge-
führt?
.
Antwort :
Derartige Untersuchungen wurden nicht durchgeführt, da aus den
Bestellungslisten sowohl das Bestellverhalten der Schulen als
auch der Versorgungsgrad mit Schulbüchern eindeutig hervor-
gehen. Die in der Beilage befindliche Statistik gibt darüber -
nach Schularten gegliedert - Auskunft.
6. Wenn nein: Wie kommen Sie zur Einschätzung, daß die Schulen
tatsächlich fünf bzw. zehn Prozent für andere Unterrichts-
mittel verwenden werden können?
Antwort :
Es gibt Schulen, die mit ihren Bestellungen um mehr als 10%
unter dem Limit geblieben sind und die diesen Betrag gerne für
andere Unterrichtsmittel verwendet hätten. Ihnen wird dadurch
entgegengekommen, daß sie in Hinkunft auch aus der Liste Thera-
peutische Unterrichtsmittel auswählen können, die bisher nur
für Sonderschulen und SchülerInnen mit sonderpädagogischem
Förderbedarf zugänglich war. Damit kann bereits ein wesent-
licher Teil der von zahlreichen LehrerInnen vorgebrachten
Wünsche erfüllt werden. Darüber hinaus können bis zu 5% bzw.
10% des Limits für andere Unterrichtsmittel verwendet werden,
die in keiner Liste enthalten sind.
7 . In welchen Unterrichtsgegenständen werden derzeit noch zu
viele Schulbücher verwendet? (Bitte geben Sie konkret die
Fächer an ! )
Antwort :
Fast alle SchülerInnen erhalten neue Mathematikbücher, Sprach-
bücher für Deutsch und Bücher für lebende Fremdsprachen. Für
die anderen Unterrichtsgegenstände sind die Bestellungen gerin-
ger. Die Schulen haben den Auftrag, nur Bücher zu bestellen,
die regelmäßig im Unterricht verwendet werden oder die für die
häusliche Arbeit unerläßlich sind. Es kann daher nicht davon
gesprochen werden, daß zu viele Schulbücher verwendet würden.
Lediglich bei der Einschätzung der Notwendigkeit von Büchern
ergeben sich gelegentlich unterschiedliche Auffassungen bei
LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen.
8 . Können Sie garantieren , daß durch die Einsparung von Schul-
büchern keine zusätzlichen Kosten für die SchülerInnen wegen
der Bezahlung von Kopien als Unterrichtsbehelf entstehen?
9 . Wie stehen Sie zur Problematik der möglichen Urheberrechts-
verletzung bei Kopien?
Antwort :
Den Schulen wird zwar die Möglichkeit geboten, an Stelle von
Schulbüchern andere Unterrichtsmittel zu bestellen, das Kopie-
ren aus Schulbüchern ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht
zulässig, in die neuen Schulbücher wird ein entsprechender
Hinweis aufgenommen.
Beilagen wurden nicht gescannt !!!