47/ABPR XX.GP

 

ANFRAGEBEANTWORTUNG

 

Die Abgeordneten Walter Murauer und Genossen haben am 13. April 1999 an den Präsi -

denten des Nationalrates eine schriftliche Anfrage mit folgendem Wortlaut gerichtet:

 

1.   Was halten Sie grundsätzlich davon, Eigeninitiative und betriebliche Mitverantwortung

       der Mitarbeiter durch prämienorientierte Vorschlagssysteme dieser Art zu fördern?

 

2.   Kommt im Verantwortungsbereich der Parlamentsdirektion ein derartiges Vorschlags -

       wesen flächendeckend zur Anwendung?

 

3.  Wenn nicht, was ist die Begründung dafür, und gibt es Überlegungen, dies in abseh -

       barer Zeit nachzuholen?

 

4.  Wenn ja, wie sieht die konkrete Ausgestaltung des Vorschlagswesens aus?

 

5.  Werden dafür jährlich fixe finanzielle Beträge bereitgestellt, weil die Prämien bereits

      für gute Ideen ausgeschüttet werden, oder wird erst bei Umsetzung des Vorschlags

      eine finanzielle Beteiligung am tatsächlich Ersparten gewährt?

 

6.  Welcher Betrag wurde in Summe an Prämien ausbezahlt?

 

7.  Über wieviele Mitarbeiter verfügen Sie in Ihrem Verantwortungsbereich und wieviele

      davon haben bis jetzt Vorschläge eingebracht?

 

8.  Halten Sie dieses Verhältnis für befriedigend, oder denken Sie daran, es zu steigern?

 

9.   Wie gedenken Sie insgesamt die Effizienz des bestehenden Systems zu steigern?

 

10. Wären Sie bereit, sich in dieser Frage von Managern beraten zu lassen, die solche

       Systeme bereits mit Erfolg in Ihren Unternehmen eingeführt haben?

Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:

 

Ich darf einleitend betonen, daß die Parlamentsdirektion bemüht ist, durch ständiges Hinter -

fragen der Arbeitsabläufe diese möglichst effizient zu gestalten. Es wurde daher auch vor

einigen Jahren durch eine Managementberatungsfirma eine umfassende Organisations -

untersuchung durchgeführt. Seitens dieses Unternehmens wurde kein Vorschlag hinsichtlich

der Einrichtung eines prämienorientierten Vorschlagswesens unterbreitet.

 

Von dem Gedanken der Optimierung der Verwaltungsabläufe ist auch das Leitbild der Par -

lamentsdirektion wesentlich beeinflußt, an dem derzeit gearbeitet und das demnächst ver -

öffentlicht werden wird.

 

Überdies wurde bereits vor geraumer Zeit ein ,,Briefkasten" eingerichtet, in dem Beschwer -

den, Wünsche, Anregungen oder Änderungsvorschläge anonym oder auch unter Angabe

des Namens deponiert werden können.

 

Weiters wurde durch den Herrn Parlamentsdirektor eine Arbeitsgruppe mit dem Auftrag ein -

gesetzt, neue Richtlinien für Belohnungen auszuarbeiten. Dieser Arbeitsgruppe gehören

Vertreter aller Dienste der Parlamentsdirektion, Mitglieder des Dienststellenausschusses, die

Gleichbehandlungsbeauftragte und Vertreter der Personalabteilung an. In welche Richtung

die von dieser Arbeitsgruppe vorzulegenden Vorschläge gehen werden, ist derzeit noch nicht

absehbar.

 

Darüberhinaus möchte ich darauf hinweisen, daß aufgrund der geringen Größe der Parla -

mentsdirektion dem Dienstweg nicht die selbe Bedeutung zukommt wie in Ressorts, in de -

nen eine Vielzahl der Bediensteten der Parlamentsdirektion beschäftigt ist, so daß ein

direkter und persönlicher Kontakt in Bezug auf Vorschläge der Bediensteten möglich ist.

 

Vor diesem Hintergrund darf ich zu den einzelnen Fragen noch folgendes ausführen:

 

ad 1.:

Ich darf zunächst auf meine einleitenden Ausführungen verweisen. Hinsichtlich einer all -

fälligen Prämie für Verbesserungsvorschläge möchte ich auch anmerken, daß derartige

Prämien zu Lasten der für Belohnungen und Geldaushilfen vorgesehenen Budgetpost gehen

würden, die in jedem Jahr bereits nach der derzeitigen Praxis fast zur Gänze ausgeschöpft

wird. Überdies bieten auch die bestehenden einschlägigen Vorschriften die Möglichkeit,

besondere Leistungen, wozu selbstverständlich auch das Vorbringen von Vorschlägen zur

Verbesserung von Verwaltungsabläufen zählen können, durch Belohnungen zu honorieren.

 

ad 2.:

 

Nein.

 

ad 3.:

 

Ich verweise auf meine einleitenden Ausführungen. Sollte die in meinen einleitenden Be -

merkungen erwähnte Arbeitsgruppe einen diesbezüglichen Vorschlag unterbreiten, wird

dieser selbstverständlich einer gewissenhaften Prüfung unterzogen werden.

 

ad 4. bis 9.:

 

Entfällt im Hinblick auf die Beantwortung von Frage 2.

 

ad 10.:

 

In der Parlamentsdirektion werden Vorschläge betreffend allfällige Verbesserungen von

Verwaltungsabläufen immer wieder ernsthaft geprüft und auch umgesetzt. Weiters möchte

ich nicht versäumen darauf hinzuweisen, daß Bedienstete der Parlamentsdirektion nicht nur

durch finanzielle Anreize motiviert werden können. Trotzdem steht der in der Einleitung er -

wähnten Arbeitsgruppe ein Managementberater zur Verfügung, der sich mit Prämien -  und

Belohnungssystemen - vor allem in der Privatwirtschaft - in intensiver Weise auseinanderge -

setzt hat.