59 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP

Bericht

des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft


über den österreichischen Waldbericht 1994 (III-10 der Beilagen)


Der gegenständliche Bericht, der im Nationalrat am 22. Jänner 1996 eingebracht wurde, besteht aus folgenden Teilen:

         –   Waldzustand;

         –   die wirtschaftliche Lage der Forstwirtschaft;

         –   Wildbach- und Lawinenverbauung;

         –   Forstorganisation;

         –   internationale Agenden der österreichischen Forstwirtschaft;

         –   Beeinträchtigung des Waldes durch Wild und Weidevieh.

Darüber hinaus enthält der Waldbericht 1994 einen ausführlichen Tabellenteil.

Der Waldbericht weist wie in den Vorjahren auf den immer noch kritischen Zustand der Forstwirtschaft und des österreichischen Waldes hin. Zwar konnte die Forstwirtschaft die Rezession der Jahre 1992 und 1993 teilweise überwinden, was sich in der mehr oder weniger ausgeglichenen Bilanz der Betriebe und der zunehmenden Investitionstätigkeit zeigt, jedoch verschärfte sich die Lage auf dem forstlichen Arbeitsmarkt.

Die österreichische Forstinventur belegt zunehmende Waldflächen, Holzvorräte und -zuwächse und wird ein positives Zeugnis im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Biodiversität ausgestellt. Gleichzeitig sind jedoch ein hoher Anteil von Stammschädigungen sowie Verbißschäden festzustellen.

Als prekär ist auch die Situation im Schutzwald anzusehen. Schäden durch Wild und Weidevieh sowie zunehmende touristische Aktivitäten lassen die Bemühungen zur Sanierung dieser Wälder in sensiblen Regionen trotz hohen finanziellen Einsatzes hinfällig erscheinen.

Durch Luftverunreinigungen werden permanent zusätzliche Beeinträchtigungen des Waldes hervorgerufen. Die von der Forstlichen Bundesversuchsanstalt für das Jahr 1994 veröffentlichen Ergebnisse über abnehmende Kronenverlichtungen und Schwefeleinträge geben nur eine bedingt verbesserte Situation des Waldzustandes wieder. Europaweit ist jeder vierte Baum geschädigt.

Steigende Holzpreise infolge verbesserter Schnittholzabsatzmöglichkeiten im Ausland führten zu vermehrten Investitionen in Form waldbaulicher Aktivitäten und erhöhter Ausgaben für die Schutzwaldsanierung. 1994 waren auch große Schäden – insbesondere in den standortswidrigen Fichtenbeständen der Tieflagen – durch Borkenkäfer zu verzeichnen; etwa ein Zehntel der eingeschlagenen Holzmenge entfiel auf Zwangsnutzungen.

Der Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 5. März 1996 in Verhandlung genommen.

An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Peter Keppelmüller, Andreas Wabl, Hans Helmut Moser, Franz Koller, Rainer Wimmer, Ing. Mathias Reichhold, Otmar Brix sowie der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer.

Die im Zuge der Debatte eingebrachten Entschließungsanträge der Abgeordneten Andreas Wabl sowie Andreas Wabl und Ing. Mathias Reichhold bzw. Robert Wenitsch fanden nicht die Zustimmung der Ausschußmehrheit.


Bei der Abstimmung wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, dem Nationalrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft somit den Antrag, der Nationalrat wolle den österreichischen Waldbericht 1994, vorgelegt vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft (III-10 der Beilagen), zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1996 03 05

                          Katharina Horngacher                                                   Georg Schwarzenberger

                                 Berichterstatterin                                                                         Obmann