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der Abgeordneten Johann Schuster , Jakob Auer , Karl Freund
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend flächensparendes Bauen
Österreich zählt im internationalen Vergleich bereits zu den
'' Großverbrauchern '' von Boden. Angesichts der regen Siedlungstätig-
keit geht der Trend aber weiter . Der Bedarf an Grund und Boden für
den Wohnbau ist ungebrochen, vor allem durch die weiter zunehmende
Zahl der Haushalte , bedingt durch eine steigende Zahl an Single-
wohnungen und der anhaltenden Tendenz zu Zweitwohnsitzen . Dem ge-
genüber stehen große Strukturveränderungen in der Landwirtschaft ,
wodurch immer häufiger Bauernhöfe viehlos geführt und Raumkapazi-
täten frei werden. Die Möglichkeit zur Schaffung neuer Wohneinhei -
ten in bestehenden Gebäuden sollte daher genützt werden . Auch eine
Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz ( ÖROK ) im Auf-
trag des Wirtschaftsministeriums kommt zum Schluß , daß erhebliche
Flächeneinsparungen im Wohnbau möglich sind .
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesmini-
ster für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
A N F R A G E :
1 . ) Inwiefern wird die oben genannte Studie Auftrag für eine
grundsätzliche Reform der aktuellen österreichischen Raum-
ordnungsgesetze sein?
2 . ) Welche grundsätzlichen Maßnahmen für ein flächensparendes
Bauen bzw. für die Nutzung vorhandener Kapazitäten - wie oben
angesprochen - schlägt das Wirtschaftsministerium vor?
3 . ) Gibt es bereits Gespräche mit Ländervertretern, die auf eine
Reform der Raumordnungsgesetze hinauslaufen, speziell hin-
sichtlich der Nutzung vorhandener Raumkapazitäten im landwirt-
schaftlichen Bereich - wie oben angesprochen?
4. ) Gibt es Berechnungen, wonach eine neue Raumordnungspolitik
auch finanzielle Anreize darstellt?
5 . ) Liegen Ihnen Daten über Vergleiche mit anderen Staaten vor, in
denen die Raumordnung jener von uns geforderten entspricht?