1690/J

 

 

 

 

der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

 

betreffend drohende Reduktion von " EBIS "

 

 

l993 wurde im Auftrag des BMUK auf Grundlage des Arbeitsübereinkommens der

Bundesregierung vom 17. Dezember 1990 der Verein " Erwachsenen Bildungs Informations

Service" (EBIS) gegründet, wonach "der Ausbau von Informationssystemen über

Weiterbildungsangebote (auf EDV-Basis) zu einem bundesweiten, flächendeckenden

Angebot . . . zu fördern" sei.

 

EBIS hat laut Statut die Aufgabe, die Information der Bevölkerung über die

Bildungsangebote der Erwachsenenbildung zu fördern. Erreicht werden soll dieses Ziel

durch die Erhebung des Angebotes an Kursen, Lehrgängen und Veranstaltungen der

Erwachsenenbildung, den Aufbau einer Datenbank und der Einrichtung eines

Telefonkundendienstes. Derzeit sind bei EBIS 6 Angestellte beschäftigt, und der Verein

verfügt über ein Budget von etwa 4 Millionen Schilling.

 

EBIS hat in den drei Jahren seines Bestehens eine überregionale, überinstitutionelle und

umfassende Weiterbildungsdatenbank auf- und ausgebaut, die in Österreich einzigartig ist.

Sie umfaßt bereits mehr als 24.000 aktuelle Bildungsmaßnahmen von 1300 Veranstaltern

aus vier Bundesländern und erlaubt zielgerichtete und detaillierte Abfragen. Die Datenbank

ist online zugänglich. EBIS legt Wert auf eine persönliche und fachgerechte Auskunft. Die

gute Zugänglichkeit zur Information wird vor allem durch das Telefonservice und die

langen Öffnungszeiten erreicht. Einmal pro Woche bietet EBIS auch Bildungsinformationen

für MigrantInnen in türkischer, kroatischer, bosnischer und serbischer Sprache an. Dieses

Service wird sehr gut angenommen, in Spitzenzeiten werden über hundert Anfragen pro Tag

an EBIS gerichtet. Eine derartige Informationseinrichtung für die Angebote der

Erwachsenenbildung ist eine bildungspolitische Notwendigkeit in Österreich, da sie erstmals

einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der Weiterbildung und damit

Transparenz im Erwachsenenbildungsbereich ermöglicht.

 

Deshalb ist es unverständlich, daß aus dem Ministerbüro und aus dem BMUKA sich die

Hinweise verdichten, daß EBIS inzwischen offenbar unerwünscht ist, und daher seine

Budgetmittel in einem Ausmaß reduziert werden sollen, die eine Weiterführung dieses

Informationsservices - ganz abgesehen vom ursprünglich geplanten, bundesweiten Ausbau -

ernsthaft gefährden. Durch eine derartige Vorgangsweise würde nicht nur eine dreijährige

Aufbauarbeit zunichte gemacht, sondern es fehlt auch an einem geeigneten Ersatz für diese

Einrichtung.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE :

 

 

1) Ist es richtig, daß vom Ministerium beabsichtigt wird, die Mittel für EBIS zu reduzieren

und damit dessen Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen?

 

2) Wenn ja: Was sind die Gründe für die beabsichtigte Reduzierung der Mittel?

 

3) Wenn l ja: Ist es nicht ziemlich widersinnig , zunächst EBIS im Auftrag des BMUK zu

gründen, um dann durch die Reduzierung der Mittel eine dreijährige Aufbauarbeit

zunichte zu machen?