1708/J

 

 

 

 

der Abgeordneten Schuster und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Konsumentenschutz

betreffend Vorsorgeuntersuchung

 

 

Die Behandlung von verschiedenen Krankheiten, somit die Kosten der

''Reparaturmedizin'' verschIingen in Österreich bereits über 90% der

Gesundheitsausgaben. 1995 betrugen die Gesamtausgaben im

Gesundheitsbereich rund 250 Milliarden Schilling.

 

Eine konkrete Möglichkeit, die explodierenden Kosten im Gesundheitsbereich

in den Griff zu bekommen, wäre neben einer Verlagerung medizinischer

Leistungen in den niedergelassenen Bereich, ein gezieltes und

flächendeckendes Präventionsangebot. Damit könnten Krankheiten früher

erkannt, rechtzeitig behandelt oder gar vermieden werden.

 

ln Österreich nützen jedoch im Durchschnitt nur 8% der Bevölkerung die von

der SoziaIversicherung finanzierte Vorsorgeuntersuchung, gynäkoIogische

Gesundenuntersuchungen bei Frauen über 19 Jahren werden gar nur zu 3% in

Anspruch genommen.

 

Daher richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für

Gesundheit und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage:

 

 

1) lm Arbeitsübereinkommen der Bundesregierung vom 11. März 1996 wurde

vereinbart, daß die Bundesregierung und die SoziaIversicherungsträger

verstärktes Augenmerk auf Gesundheitsförderungs- und Vorsorgeprogramme

legen sollen. Was haben Sie seit Unterzeichnung des Koalitionsabkommens

unternommen, um Gesundheitsförderungs- und Vorsorgeprogramme zu

schaffen bzw. zu fördern?

 

2) Wie erklären Sie sich die geringe Teilnahme (8%) der Bevölkerung an den

Gesundheitsvorsorgeprogrammen?

 

3) Was werden Sie gegen die Ursachen dieser geringen Beteiligung

unternehmen?

 

4) Wie stehen Sie zum Diskussionsvorschlag einer verpflichtenden und

regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung?

5) Unter welchen Voraussetzungen könnten Sie sich eine verpflichtende

Vorsorgeuntersuchung vorstellen?

6) Was wären die jährlichen Kosten einer verpflichtenden Vorsorge-

untersuchung?

7) Wie beurteilen Sie den volkswirtschaftlichen Nutzen, der aus einer soIchen

Maßnahme entspringen könnte?

8) Ab welchem Zeitpunkt würde sich eine verpflichtende und somit

flächendeckende Vorsorge auf die Kosten im Gesundheitsbereich positiv

auswirken?

9) Welche Möglichkeiten sehen Sie, die BevöIkerung zu motivieren, die

Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen?