1986/J XX.GP
des Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend das gemeinsame Tiroler EU-Büro
Am 15. Jänner 1997 wurde der Bericht des italienischen Innenministeriums über die
Sicherheitslage veröffentlicht. Darin werden die Bemühungen der Landeshauptleute von
Südtirol und Trentino um ein gemeinsames Büro mit Nordtirol in Brüssel in Zusammenhang
mit "rechtsextremen Ablegern, die von antiitalienischen Kreisen jenseits des Brenners
unterstützt werden" gebracht.
Obwohl dieses Projekt nach anfänglichen Schwierigkeiten sogar vom Parlament in Rom
sanktioniert wurde, wird in dem zitierten Bericht vor "extremen Ablegern und Gruppen"
gewarnt, "die sich an antiitalienischen Kreisen jenseits des Brenners anlehnen und in Brüssel
das Vertretungsbüro eröffnet haben, mit dem Ziel, die Europaregion Tirol zu gründen".
Jenseits des Brenners liegt Nordtirol und die Wiederentdeckung der Europaregion Tirol - von
einer Gründung kann bei einem seit über 1000 Jahren bestehenden Sprach-, Kultur- und
Wirtschaftsverband kaum die Rede sein - sowie das gemeinsame EU-Büro wird dort
vornehmlich von der Landesregierung einschließlich des Landeshauptmannes unterstützt und
vorangetrieben.
Auch diese bringt nun das italienische Innenministerium, zumindest indirekt, in Zusammenhang
mit Rechtsextremismus und Italienfeindlichkeit.
Aus diesem Grund stellen die Unterfertigten an den Bundesminister für auswärtige
Angelegenheiten die folgende
ANFRAGE
1 . Wie stehen Sie zu den oben zitierten Passagen des Sicherheitsberichtes des italienischen
Innenministeriums?
2. Haben Sie schon geeignete Schritte unternommen, um eine Rehabilitation der Nordtiroler
Landesregierung von italienischer Seite zu erreichen
3. Wenn ja, welche und wenn nein, warum nicht?
4. Was werden Sie in den dafür geeigneten Gremien der EU unternehmen, um derartige
Diskreditierungen des gemeinsamen Tiroler EU-Büros in Hinkunft zu unterbinden?