2117/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Bewachungsdienst an der Österreichischen Botschaft in Belgrad ("KOMET-TIM")
Die österreichische Botschaft in Belgrad wird seit 1993 von einer im dubiosen
Firmennetzwerk der JUL-Partei (die von Mira Markovic, der Gattin des serbischen
Staatspräsidenten kontrolliert wird) befindlichen Bewachungsdienst geschützt. Besonders im
Zuge der monatelangen Massendemonstrationen der demokratischen Opposition gegen das
Milosevic-Regime hat sich der Bewachungsdienst, die KOMET-TIM, angeblich durch
Provokationen und brutale Übergriffe gegenüber den Demonstranten hervorgetan. Die Rolle
des gefürchteten Bewachungsdienstes, als Schutztruppe bei Regimeveranstaltungen ist in der
Bevölkerung Restjugoslawiens allgemein bekannt und durch Medienberichte (z.B. Nasa
Borba, 18.2.l997) einschlägig dokumentiert.
Obwohl diese zwielichtige Rolle der KOMET-TIM seit Jahren geläufig ist, steht diese für
jedermann sichtbar nach wie vor im Sold der österreichischen Botschaft. Während die
internationale Staatengemeinschaft das Milosevic-Regime für ihre Vorgangsweise massiv
kritisiert, unterstützt Österreich, im Gegensatz zu fast allen anderen ausländischen Missionen,
die auf seriöse bzw. reguläre Schutzdienste zurückgreifen, weiterhin repressive Elemente der
Milosevic-Nomenklatura.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE :
1. Seit wann wird die österreichische Botschaft und die Residenz in Belgrad von der
Bewachungsfirma "KOMET-TIM" geschützt?
2. Aus welchen konkreten Gründen und nach welchen Auswahlkriterien wurde die Firma
"KOMET-TIM" zur Bewachung der österreichischen Botschaft und Residenz engagiert?
3. Durch wen bzw. durch welche leitende Beamte der österreichischen Botschaft wurde die
Firma "KOMET-TIM" in der österreichischen Botschaft eingeführt?
4. Welche konkreten Tätigkeiten umfaßt der Vertrag zwischen der österreichischen Botschaft
und der Firma "KOMET-TIM"?
5. Ist die Firma "KOMET-TIM" ihren Vertragsverpflichtungen vereinbarungsgemäß
nachgekommen?
6. Wenn nein, welche diesbezüglichen Vereinbarungen wurden vernachlässigt bzw. nicht
erfüllt?
6. Gab es seit Vertragsbeginn mit der Firma "KOMET-TIM" Beschwerden über
ungesetzliche Handlungen seitens der Bewachungsmannschaft im Zusammenhang mit
ihrem Dienst vor dem österreichischen Botschaftsgebäude?
* Wenn ja, welche und wie wurde darauf reagiert?
7. Wann und zu welchen Konditionen wurde der Vertrag mit "KOMET-TIM" erneuert?
8. Auf welche Höhe belaufen sich insgesamt die Auszahlungen seitens der österreichischen
Botschaft an die "KOMET-TIM" seit Vertragsbeginn?