2121/J XX.GP

 

der Abgeordneten Haller

und Kollegen

an die Bundesministerin Mag. Prammer

betreffend volle Arbeitsverpflichtung für Frauen mit Betreuungspflichten

Nach wie vor sehen sich viele Frauen mit dem Problem konfrontiert, daß qualifizierte

Teilzeitarbeitsplätze in Österreich praktisch nicht angeboten werden, bzw, die angebotenen

Arbeitsplätze schlecht bezahlt sind, so daß sie allein von dieser Teilzeitarbeit nicht leben

können. Hinzu kommen der nach wie vor bestehende Mangel an flexiblen

Kinderbetreuungsplätzen, der fehlende Berufsschutz im Bereich Notstandshilfe und die

Verpflichtung, einen Ganztagsjob auszuüben, was ein weiteres Erschwernis vor allem für

alleinerziehende Mütter bedeutet. So wurde beispielsweise eine alleinerziehende Mutter dreier

Kinder aus Schwoich, gelernte Diplomkaufrau, vom Arbeitsamt aufgefordert ganztägig als

Küchenhilfe zu arbeiten. Nach erfolgloser Bewerbung wurde ihr vom Arbeitsmarktservice

vorgeworfen, sie hätte sich nicht um den Job bemüht und auch die Annahme dieses

Ganztagjobs ohne genau fixierte Arbeitszeit sei ihr sehr wohl zuzumuten. Die Mutter verlor

daraufhin für sechs Wochen den Anspruch auf Notstandshilfe. Die gesellschaftlich notwendige

Betreuungsarbeit wird bei Vermittlungswünschen einer Arbeitsplatzsuchenden also nicht

berücksichtigt.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin

Mag. Prammer folgende

A n f r a g e :

1. In einer Anfragebeantwortung gibt Ihre Vorgängerin an, daß bereits Verhandlungen mit

dem Bundesminister für Arbeit und Soziales bezüglich Erleichterung für Frauen mit

Betreuungspflichten bzw. der Gleichstellung von Teilzeitbeschäftigung mit

Vollzeitbeschäftigung bei der Arbeitsvermittlung durch das Arbeitmarktservice laufen

würden.

Hat Ihre Vorgängerin diese Verhandlungen bereits abgeschlossen?

Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

2. Wenn nein, führen Sie nun diese Gespräche mit der Bundesministerin für Arbeit,

Gesundheit und Soziales fort?

Wenn ja, mit welchem Inhalt und gibt es schon konkrete Ergebnisse?

Wenn nein, warum nicht?

3. Führen Sie in dieser Angelegenheit noch weitere Gespräche?

Wenn ja, mit wem bzw. mit welchen Institutionen und mit welchem Inhalt?

4. Was werden Sie unternehmen, um alleinerziehenden Müttern die Chance zu geben, Beruf

und Kinderbetreuung bzw. -erziehung besser zu vereinen?

5. Werden Sie sich für die Überprüfung des Kinderbetreuungsschecks als Lösungsmöglichkeit

einsetzen?

6. Haben Sie diesbezüglich mit Ihrer Vorgängerin, der Bundesministerin für Arbeit,

Gesundheit und Soziales und dem Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie schon

Gespräche geführt?

Wenn ja, wann, mit welchem Inhalt und mit welchen Ergebnissen?

7. Welche konkreten Schritte werden Sie unternehmen, um die Schaffung von mehr und vor

allem qualifizierten Teilzeitarbeitsplätzen speziell für Frauen in Österreich zu unterstützen?

 

BEILAGE (Zeitungsbericht) NICHT GESCANNT!!!