2140/J XX.GP
des Abgeordneten Wabl, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Seminar der Universität Salzburg im Landwehrlager Felbertal
Bereits in den vergangenen Jahren wurde am Institut für Völkerrecht der Universität.
Salzburg ein internationales Seminar zum Thema "Menschenrechtsschutz in Mittel- und
Osteuropa im Vergleich: Armee und Menschenrechte" mit Unterstützung des
Bundesministeriums für Landesverteidigung durchgeführt. Das für heuer vorbereitete
Seminar sollte wieder im Landwehrlager Felbertal durchgeführt werden. Nun wurde die
Zuverfügungstellung des Raumes vom Militärkommandanten Salzburg unter dem Hinweis
auf Sparmaßnahmen abgesagt. Weiters argumentiert Div. Barta in seiner Absage an den
Seminarleiter: "Ich möchte aber nicht verhehlen, daß Ihre gutachterliche Stellungnahme
zum Fall Andreas GRUBER' insbesondere der Zusammenhang zur Wehrdienstpflicht, diese
Entscheidung auch mit beeinflußt hat. "
Der Wegfall dieser Unterstützung stellt das gesamte Projekt, das vor allem auch für
Wissenschaftler und Studierende aus osteuropäischen Staaten von Interesse war,
grundlegend in Frage.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE :
1) Hat das Verteidigungsministerium bei der Entscheidung über die Durchführung des
Seminars der Uni Salzburg im Landwehrlager Felbertal mitgewirkt?
2) In welcher Weise hat die gutachterliche Stellungnahme von Univ.Doz. Geistlinger für
den politischen Verweigerer Andreas Gruber für die Absage des Seminars von Seiten
des Bundesheeres eine Rolle gespielt?
3) Glauben Sie Herr Minister, daß mit dieser Aufkündigung der Zusammenarbeit von
Militärkommando und Universität Salzburg die Freiheit der Wissenschaft in der Weise
verteidigt wurde wie es einer Institution wie dem österreichischem Bundesheer in
einem demokratischem Rechtsstaat angemessen zukommt?