2207/J XX.GP
ANFRACE
des Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend verstärkte Aktivitäten des CIA im Bereich der Wirtschaftsspionage
Medienberichten zufolge hat die CIA seit dem Ende des kalten Krieges in der
Wirtschaftsspionage ein neues Betätigungsfeld gefunden.
So wurden in Frankreich bereits 1 995 vier als Diplomaten getarnte CIA-Agenten des Landes
verwiesen. Erst jüngst wurde erstmals ein US-Spion aus Deutschland ausgewiesen, der
versucht hatte einen hohen Beamten des Bonner Wirtschaftsministeriums als Informanten für
Projekte der Hochtechnologie anzuwerben.
Die Aktivitäten gehen so weit, daß sich sogar schon US-Botschafter über die Zahl der
vermeintlichen Diplomaten beklagt haben sollen, die die CIA nach Europa schickt.
Da es nicht ausgeschlossen ist, daß es in diesem Kontext derzeit auch in Österreich zu
vermehrter Wirtschaftsspionage seitens der CIA kommt und solchen Vorgängen von den dazu
berufenen staatlichen Stellen schon im Ansatz scharf entgegengetreten werden sollte, richten
die Unterfertigten an den Bundesminister für Inneres die nachstehende
ANFRAGE
1 . Glauben Sie, daß Österreich von der oben beschriebenen Spinageoffensive der Vereinigten
Staaten ausgenommen ist und wenn ja, warum?
2. Sind Ihnen in den letzten Jahren Fälle von Wirtschaftsspionage durch CIA-Agenten in
Österreich bekannt geworden und wenn ja, wie viele?
3 . Gibt es, zum Beispiel durch eine auffällige Verstärkung des diplomatischen Personals an der
US-Botschaft, Anzeichen für eine vermehrte Tätigkeit des CIA in Österreich?
4. Welche besonderen Aufträge haben Sie den zuständigen Sicherheitsbehörden angesichts der
offensichtlichen Verstärkung der Aktivitäten der CIA im Bereich der Wirtschaftsspionage in
Europa erteilt?