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der Abgeordneten Mag. Stadler, Dr. Preisinger und Kollegen
an die Frau Bundesministerin für Untericht und kulturelle Angelegenheiten
bezüglich Verbreitung revisionistischer Schriften durch das Bundesministerium für Inneres
Im Dezember 1995 wurde vom Bundesministerium für Inneres eine Broschüre im Rahmen des
Projektes ,,Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor Rechtsextremismus" erstellt, die sich an
Lehrer, Eltern- und Schülervertreter sowie an sonstige in der Jugenderziehung/-betreuung
tätige Personen richtet.
Diese Informationsmappe beinhaltet unter anderem eine Dokumentation rechtsextremer,
rassistischer und fremdenfeindlicher Propagandamaterialien. Nebst Auszügen aus dem Internet,
rechtsextremen Mailboxen, Diskettenauszügen sind auch in- und ausländische
Propagandamaterialien in dieser Informationsmappe enthalten.
Besonders in den Untergruppen Diskettenauszügen, Propagandamaterial-Inland und
Propagand amaterial-Ausland sind nicht nur fremdenfeindliche, das nationalsozialistische
Teroregime verherlichende Textstellen und von neo-nationalsozialistischen Kreisen
verwendete Aufkleber zu sehen, sondern auch eine nicht unerhebliche Menge an Flugzetteln
und Hetzpropaganda, in welcher in vehementer Weise gegen das Verbotsgesetz verstoßen
wird, weil die Greueltaten der Nazidiktatur aufbeschämendste Weise geleugnet werden.
Das Bundesministerium für Inneres verbreitet dieses Material in Östereich und unterläßt es
bedauerlicherweise, diese mehr als bedenklichen Hetzschriften in entsprechender Weise zu
kommentieren. Es fehlt in den ganzen Unterlagen jegliche Gegendarstellung zum Inhalt der
zum Teil original übernommenen Flugzettel und revisionistischen Schriften.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigte Abgeordneten an den Frau Bundesministerin
für Untericht und kulturelle Angelegenheiten folgende
ANFRAGE
1.) Ist der Inhalt der Informationsmappe zwischen Ihrem Ministerium und dem
Bundesministerium für Inneres abgesprochen worden?
2.) Werden Sie an den Bundesminister für Inneres herantreten, um eine weitere Verbreitung
der unkommentierten Ausgabe der Informationsbroschüre zu verhindern?
3.) Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um eine entsprechende Erläuterung der
Informationsbroschüre zu ereichen und damit das Manko zu beseitigen?
4.) Wie werden Sie sicherstellen, daß der revisionistische Inhalt der Broschüre nicht zu
Propagandazwecken mißbraucht wird?
5.) Gibt es von Ihrem Ministerium ausgehend eine vorbereitende Schulung für den
Personenkreis, der die Informationsmappe zugesendet bekommt?
6.) Wie wird dieser Schulungsaufwand von Ihrem Ministerium budgetär abgedeckt?
7.) Erachten Sie angesichts der zwischenzeitlich belegten zahlreichen linksextremen
Gewaltakte und Teroranschläge auch die Erstellung einer Broschüre über die Gefahren des
Linksextremismus zur Verwendung im Untericht für zweckmäßig?