2314/J XX.GP
ANFRAGE
der Abg. Mag. Schreiner, Böhacker
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Kommunalkredit
Laut einem Artikel vom 15.11.1996 in der Tageszeitung "Die Presse" ist zu lesen, daß die
Kommunalkredit eine Umweltanleihe mit einem Volumen von 100 Mio DM begibt. Die Laufzeit
des in Frankfurtbörse notierten Papiers beträgt vier Jahre. Der Kupon wurde mit 4,625 % festgelegt,
der Ausgabepreis beträgt 102,025 %.
Die Finanznachrichten vom 10.4.1997 berichten nun, daß ein von der Kommunalkredit geführtes
Konsortium beim Verkauf geförderter Darlehen den Zuschlag für ein Volumen von rund 1 Mrd. S
erhalten hat. Weiters soll die Kommunalkredit daran denken - nicht zuletzt um ihre Geschäfts-
beziehungen zu den "betroffenen" Kommunen zu stärken - bei den weiteren Darlehensverkäufen
im Nominale von 35 - 40 Mrd. S wieder mitzubieten.
Aus gegebenem Anlaß stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden
Anfrage:
1. Welche Unternehmen gehörten dem von der Kommunalkredit geführten Konsortium noch an?
2. Zu wieviel Prozent beteiligte sich die Kommunalkredit an dem Volumen von rund 1 Mrd. S?
3. Auf wieviel Prozent beläuft sich die
Rendite der Kommunalkredit an diesem Kaufgeschäft?
4. In welchem Zusammenhang stehen der Kauf von geförderten Darlehen und der Begabe einer
Umweltanleihe mit einem Volumen von 100 Mrd. DM?
5. Inwiefern kann die Kommunalkredit durch einen weiteren Darlehenskauf ihre
Geschäftsbeziehungen zu den "betroffenen" Kommunen stärken?
6. Wäre die Begebung der Umweltanleihe notwendig gewesen, hätte die Kommunalkredit die
Darlehensforderungen nicht gekauft?
Wenn ja, wie begründen Sie dies?