2369/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler Haigermoser
und Kollegen
an den Bundesminister für Innere Angelegenheiten
betreffend einwanderungsbezogene Aussagen des österreichischen Botschafters in Belgrad
In einem Interview gegenüber der belgrader Tageszeitung "Blic", vom 29.-30.März 1997,
nahm der österreichische Botschafter in Belgrad, Dr. Michael Weninger unter anderem
Stellung zur österreichischen Einwanderungspolitik.
Dabei führte Botschafter Dr. Weninger aus: "Wir nehmen alle, egal ob vorübergehend oder für
immer. Die Entscheidung ob die zurück in die Heimat gehen wollen oder bei uns bleiben,
überlassen wir den Flüchtlingen, von unserer Seite können sie bleiben. Niemand stört uns. Wir
möchten jedem helfen. Wir sind ein reiches Land. Jeder Flüchtling wird mit 25.000.- pro Jahr
finanziert. Wir haben noch niemanden rausgeschmissen und wir werden niemanden
rausschmeißen. Jeder ist willkommen zu bleiben."
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für Innere Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE:
1 . Wie bewerten Sie die Aussagen des österreichischen Botschafters in Belgrad, Dr. Michael
Weninger?
2. Welche einwanderungspolitischen Konsequenzen könnten aus diesen Aussagen Ihrer
Meinung nach für Österreich entstehen?
3 , Geben die oben zitierten Äußerungen Dr. Michael Weningers die offizielle Österreichische
Position in bezug auf die Zuwanderungs- und Asylpolitik wieder?
Wenn ja. warum?
Wenn nein, warum nicht?
4, Gedenken Sie im Falle Ihres Nicht-Einverständnisses mit den Aussagen Dr. Weningers
interministerielle Schritte einzuleiten?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, welche?
5 . Ist Ihnen bekannt, welche Schritte Minister Dr. Wolfgang Schüssel zu setzen gedenkt, um
die scheinbar wirren und ungereimten Verhältnisse an der österreichischen Botschaft in Belgrad
zu klären?