2549/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Grollitsch, Scheibner , Mag . Haupt
und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend die Bewachung von Munitionslagern des Bundesheeres
Laut uns vorliegenden Informationen existieren im Bundesministerium für Landesverteidigung
(BMLV) konkrete Pläne, die Bewachung der Munitionslager, Waffenlager und anderer Lager
des Bundesheeres in Zukunft nicht mehr durch Personal des Heeres, sondern durch Personal
privater Unternehmen durchführen zu lassen. Dabei soll vor allem eine Firma aus der
Bundesrepublik Deutschland in Betracht kommen.
Durch diese Maßnahme würden dutzende Arbeitsplätze, vor allem in strukturell schwachen
Gebieten, wie zum Beispiel im Raum HIFLAU in der Obersteiermark, verloren gehen. Die
Munitionslager des Bundesheeres befinden sich mit Masse in Gebieten, in denen die
Bevölkerung durch eine mehr oder weniger angespannte Arbeitsplatzsituation und damit mit
einer relativ hohen Arbeitslosenrate leben muß. Eine Vergabe der Bewachung der
Munitionslager des österreichischen Bundesheeres an eine ausländische Firma und damit die
Gefahr der Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen bzw. die Übertragung von Arbeitsplätzen
an Nicht-Österreicher müßte als Anschlag auf die Arbeitsplatzsituation in diesen von
Arbeitslosigkeit und Strukturschwäche gekennzeichneten Regionen gesehen werden.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den
Bundesminister für Landesverteidigung folgende
ANFRAGE
1 . Wieviele Personen werden vom Bundesministerium für Landesverteidigung zum Zwecke
der Bewachung von Munitionslagern, Waffenlagern und sonstiger Lager des
österreichischen Bundesheeres beschäftigt, aufgeschlüsselt nach Bundesländern?
2. In welchem Arbeitsverhältnis zum BMLV
bzw. zur Republik befinden sich diese Personen?
3. Entspricht es den Tatsachen, daß es im BMLV Überlegungen, Planungen, Konzepte u.ä.
gibt, diese Bewachungsaufgaben einer oder mehren privaten Firmen zu überantworten?
a. Wenn ja, handelt es sich bei dieser/diesen um inländische oder ausländische Firma(en)?
b. Wenn ja, welche Firmen sollen mit dieser Aufgabe betraut werden?
c. Wenn ja , wann soll diese Privatisierung stattfinden?
4. Wurde in den Überlegungen, Planungen, Konzepten u.ä. die angespannte
Arbeitsplatzsituation in den von dieser Maßnahme betroffenen Gebieten berücksichtigt?
a. Wenn ja, mit welchem konkreten Ergebnis?
b. Wenn nein, warum nicht?
5. Soll die Privatfirma bzw. die Privatfirmen dazu verpflichtet werden, das beschäftigte
Personal zu übernehmen?
a. Wenn nein, wieviele Arbeitsplätze für Österreicher würden durch die geplante
Privatisierung der Bewachung der Munitionslager des Bundesheeres verloren gehen?
aa. Wieviele davon durch Rationalisierungen der Bewachungsfirma?
ab. Wieviele davon durch Übertragung an Nicht-Österreicher?
6. Wieviele der abgebauten Arbeitsplätze müßten durch Frühpensionierungen wegrationalisiert
werden?
7. Wieviele der abgebauten Arbeitsplätze müßten durch Kündigungen wegrationalisiert
werden?
8. Wieviele der abgebauten Arbeitsplätze müßten durch sonstige Maßnahmen wegrationalisiert
werden?
9. Welche Vorteile erwartet sich das BMLV durch eine Privatisierung der Bewachung?
10. Kann Ihrer Aufassung nach durch die Übertragung der Bewachungsaufgaben an eine
Firma (bzw. Firmen) der gleiche Sicherheitsstandard aufrecht erhalten werden?
a. Wenn ja, durch welche Maßnahmen bzw. Auflagen für diese Firma (Firmen) wird dies
gewährleistet?