2674/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Maier, Lackner
und Genossen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend "Schlamperei im Patentamt"
Presseberichten (z.B. Kronen Zeitung) zufolge wird die Republik Österreich vom
österreichischen Getränkehersteller "Pfanner"(Pfanner Hermann Getränke Ges.m.b.H.) auf
Schadenersatz geklagt. Trotz zeitgerechten Antrags soll es das Österreichische Patentamt
verschlafen haben, die Marke "Taste & Fun" international schützen zu lassen. Demgegenüber
hat sich deswegen ein deutscher Konzern diese Rechte sichern können. "Pfanner" muß daher
- so die Presseberichte - das oben genannte österreichische Erfolgsprodukt aus den
Handelsregalen in unseren Nachbarländern verschwinden lassen.
Sie haben angekündigt, die Effizienz des Patentamtes zu verbessern. Nun stand eine Novelle
zum Patengesetz bereits Ende 1996 in Begutachtung. Damit soll u.a. das Problem der
(weitgehenden) Schutzlosigkeit von Patentanmeldungen vor ihrer Erteilung gelöst sowie dem
Patentamt die Teilrechtsfähigkeit eingeräumt werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen der oben zitierte Sachverhalt bekannt?
2. Wie hoch werden Ihrerseits die Schadenersatzansprüche der Firma "Pfanner"
geschätzt?
3. Welche Maßnahmen (organisatorische Änderungen) werden Sie ergreifen, daß
derartige "Schlampereien" nicht mehr
passieren?
4. Gibt es - neben organisatorischen Änderungen - auch personelle Konsequenzen?
5. Wie soll die Effizienz des Patentamtes verbessern werden?
6. Kann dieses Problem durch die angekündigte Novelle zum Patentgesetz gelöst
werden?
7. Wer haftet in Zukunft bei Einräumung der Teilrechtsfähigkeit des Patentamte & für
Schlampereien der oben beschriebenen Art.
8. Wann werden Sie eine Regierungsvorlage zu einer Novelle des Patentgesetzes
vorlegen?