2682/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Konzept über die Schließung des Wachzimmers Taxham in Salzburg
Laut Ihrer Anfragebeantwortung 1742/AB vom 11.03.1997 erfolgen Schließungen und
Zusammenlegungen von Wachzimmern und Gendarmerieposten nur dann, wenn damit eine
Effizienzsteigerung der eingesetzten Kräfte und verwendeten Mittel verbunden ist.
Ausdrücklich betonen Sie, daß die von einzelnen Behörden vorgelegten Strukturkonzepte und
deren Realisierungszeitpunkt im Zusammenwirken mit den Gemeindeverwaltungen sowie den
Organen der Personalvertretung erstellt werden würden. Und auch vom ehemaligen
Bundesminister Caspar Einem gibt es die Zusage, daß eine Wachzimmerreduktion nur im
Konsens mit der Stadt erfolgen werde.
Diversen Schreiben des Landeshauptmannes Univ. -Doz. Dr. Franz Schausberger ist zu
entnehmen, daß dieser eine Schließung des Wachzimmers Taxham ablehne und im Interesse
des Landes und der Landeshauptstadt darauf drängen werde, daß der Standort Taxham auf
jeden Fall erhalten bleibe. Dies habe er auch gegenüber dem ehemaligen Innenminister Einem
und dem nunmehrigen Innenminister Schlögl sowie den maßgeblichen Experten der
Sicherheitsbehörden in Salzburg unmißverständlich deponiert.
Trotz all dem liegt von Polizeidirektor Karl Schweiger ein Informationschreiben an die
Mitarbeiter vor, welches für den Dienstzweig der Sicherheitswache Schwerpunkte zu einem
Strukturreformkonzept beinhaltet. Unter anderem sieht dieses eine Einstellung des bisher
angeblich nicht ausgelasteten und nicht effizient geführten Wachzimmerbetriebes Taxham vor.
Angeführt wird darin auch, daß im Oktober 1996 lediglich vier Einsätze auszuweisen waren.
(Richtigerweise waren es aber 208 Einsätze.)
Der Salzburger Landeskorrespondenz vom 20.02.1997 ist zu entnehmen, daß Bundesminister
Schlögl Landeshauptmann Schausberger gegenüber versicherte, daß Entscheidungen betreffend
der Schließung von Wachzimmern erst dann getroffen werden, wenn das von Polizeidirektor
Karl Schweiger zu erstellende Konzept über den optimalen und Personal- und Mitteleinsatz der
Sicherheitswache ausgewertet und in dieser Form auch mit Landeshauptmann Schausberger
und der Stadtverwaltung erörtert worden sei. Er betonte, daß er bemüht sei, um den Anschein
einer willkürlichen und realitätsfernen Entscheidungsfindung über die Köpfe der Betroffenen
hinweg erst gar nicht aufkommen zu lassen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres folgende
Anfrage:
1. Ist die endgültige Entscheidung über die Schließung des Wachzimmers Taxham schon
gefallen?
Wenn ja, wie sieht diese aus und aus welchen Gründen sind Sie zu dieser Entscheidung
gelangt?
Wenn nein, wann wird mit dieser zu rechnen
sein?
2. Räumen Sie bei der Entscheidung betreffend der Schließung des Wachzimmers Taxkiamden
Interessen der Bevölkerung u.a. vertreten durch den Landeshauptmann Priorität ein?
Wenn nein, warum nicht?
3. Warum erstellte der Polizeidirektor trotz allem ein Konzept, in dem die Schließung des
Wachzimmers Taxham nicht ausgeschlossen zu sein scheint, obwohl der Salzburger
Landeshauptmann und offensichtlich auch das durch die Bevölkewng wiedergegebene
subjektive Sicherheitsgefühl - u.a. eines der obersten Ziele für den Bundesminister für
Inneres - für die Erhaltung des Wachzimmers Taxham stehen?
4. Nach welchen Gesichtspunkten wird/wurde dieses Konzept von Polizeidirektor Schweiger
erarbeitet und welchen konkreten Inhalt hat es?
5. Ist die Entscheidung über die Schließung bzw. Zusammenlegung der Wachzimmer Nonntal
und Maxglan schon gefallen?
Wenn ja, wie sieht diese im konkreten aus und aus welchen Gründen sind Sie zu dieser
Entscheidung gelangt?
Wenn nein, wann wird mit einer Entscheidung darüber zu rechnen sein?
6. Wie können Sie es verantworten, daß sich der Salzburger Polzeipräsident über die
bestehenden Vereinbarungen zwischen Stadt und dem ehemalige Innenminister Einem
(bezogen auf die Zusage Einems, daß eine Wachzimmerreduktion nur im Konsens mit der
Stadt erfolgen werde) hinweg setzt?