2817/J XX.GP
der Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend das Versäumnis des internationalen Schutzes der Marke „Taste & Fun“
Aus verschiedenen Zeitungsmeldungen der letzten Tage ist zu entnehmen, daß es das
österreichische Patentamt, trotz zeitgerecht eingebrachten Antrages der Fa. Pfanner,
verabsäumt hat, die Marke „Taste & Fun“ international schützen zu lassen. Der deutsche
Eckes-Konzern hat diesen Fehler genützt und sich selbst - um Verwechslungen mit der eigenen
Marke „fruit ‚n fun“ hintanzuhalten - die betreffenden Rechte gesichert. Deshalb muß das
erfolgreiche Exportprodukt bis 15. September im Ausland aus dem Verkehr gezogen werden.
Pfanner wird die Republik auf Schadenersatz in Millionenhöhe klagen.
Abgesehen davon, daß dieses Versäumnis, das die Republik teuer zu stehen kommen wird, ein
bezeichnendes Licht auf die Effizienz mancher Behörden wirft, handelt es sich angesichts der
katastrophalen Außenhandelsbilanz Österreichs um einen unverzeihlichen Fehler.
In Hinkunft sollten solche Beiträge zur „Exportoffensive“ unter allen Umständen vermieden
werden.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten die nachstehende
ANFRAGE
1. Wie konnte es zu der oben geschilderten Fehlleistung kommen?
2. In welcher Form und bis wann werden die dafür Verantwortlichen beim österreichischen
Patentamt disziplinarrechtlich zur Rechenschaft gezogen?
3. Werden Sie darüber hinaus auch nach dem Organhaftungsgesetz vorgehen?
4. Wenn, nein warum nicht?
5. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um solche folgenschweren Versäumnisse in
Zukunft zu vermeiden?