3022/J XX.GP

 

Noch immer sind die Hauptrisken der Hepatitis C-Übertragung die Blutübertragungen

sowohl in medizinisch-therapeutischen (Bluttransfusionen) als auch in medizinisch

technischen Bereichen (Zahnarzt etc.), sowie bei Medikamenten und sogar bei

Schutzimpfungen die aus unzureichend geprüften Humanplasma hergestellt werden.

Für Österreich bedeutet dies derzeit 50.000-100.000 Hepatitis-C-Positive, die zumeist

keine Kenntnis von ihrer Erkrankung haben und so das Virus auf andere übertragen.

Weltweit sterben monatlich mehr Menschen an den Folgen von Hepatitis C

(Leberzirrhose, Leberkrebs, Schädigung der Organsysteme durch Nebenwirkungen der

eingesetzten Therapeutika) als jährlich an AIDS.

Um das Risiko der Übertragung von Hepatitis C durch Blut bzw. Blutprodukte und

daraus erzeugte Medikamente und Impfstoffe zu eliminieren, erfolgt bei sämtlichen

Blut- und Plasmaspendern nur eine Untersuchung auf Hepatitis C-Antikörper

(ELISA), was nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft, durch den längst

möglichen Einsatz von molekularbiologischen Methoden (PCR) als überholt

anzusehen ist.

Beim derzeitigen, von Ihrem Ressort durch mangelhafte gesetzliche

Kontrollbestimmungen gebilligten Status Quo stellen die unerkannt Hepatitis C

infizierten Blutspender das potentielle Hauptrisiko für die Weiterverbreitverbreitung

dieses Erregers dar.

„Blut ist Geld“, lautet die Devise der damit Umsätze in Milliardenhöhe

erwirtschaftenden Pharmakonzerne. Blut und Plasmaspender sind keine Idealisten,

sondern verdienen damit das Geld, welches ihnen teilweise ihre Existenz sichert. Auf

einer eigenen Plasmaspenderkarte wird jedem Betroffenen ausgewiesen wie oft im

Monat er als Spender herangezogen werden darf, unkontrolliert ob der Betroffene

Mitglied in mehreren dieser Zentralen ist. Jede 20.OOOte Blutkonserve erweist sich

derzeit als sicher HCV-positiv, Menschen mit teilweise erhöhten Leberwerten dürfen

noch immer zum Blut- und Plasmaspenden herangezogen werden.

Die Kosten für die auftretenden Schäden trägt derzeit der Staat.

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Herrn

Bundesminister für.. Wissenschaft und Forschung die nachstehende

ANFRAGE:

1. Wie hoch sind die Budget Mittel, die Ihrem Ressort jährlich zur Unterstützung der

Aids-Forschung zur Verfügung stehen?

2. Wie hoch sind die Budget Mittel, die Ihrem Ressort jährlich zur Unterstützung der

Hepatitis C-Forschung zur Verfügung stehen?

3. Welchen Kontrollen werden Blutspender in den Universitätskliniken und den ihnen

angeschlossenen Blutbanken unterworfen?

4. In welcher Art und Weise werden Forschungprojekte, die sich mit den, den

höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechende Untersuchungsverfahren für

Blut und Blutprodukte (z.B. PCR) beschäftigen, von Ihrem Ressort gesondert

gefördert?

5. Wie weit ist der in Innsbruck zwingend vorgeschriebene „Neopterin-Test“ in der

Lage das Hepatitis C-Risiko zu minimieren?