3207/J XX.GP
der Abgeordneten Johann Schuster, Karl Freund
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend
Förderung Erneuerbarer Energiequellen
Die Förderung neuer Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist eine
Schlüsselfrage der Wirtschaftspolitik. Unzählige politische Erklärungen und Selbst-
verpflichtungen auf allen Ebenen der Politik betonen die Notwendigkeit, den Anteil
Erneuerbarer an der Stromversorgung rasch und beträchtlich zu steigern. Im Sinne der
Nachhaltigkeit und der Versorgungssicherheit ist es ein absolutes Muß, die bisher wenig
genutzten Energiequellen und - techniken vermehrt anzuzapfen und erschöpfliche
Quellen zu schonen, zumal sich die österreichische Bundesregierung zum Ziel einer
200/o-igen Reduzierung der CO²-Emissionen bis zum Jahr 2005, bezogen auf das
Basisjahr 1988, bekennt. Zudem können laut Schätzung jüngster Studien bei gesteigerter
Nutzung von Biomasse CO²-Emissionen bis zu 16 Millionen Tonnen pro Jahr, rund 25
Prozent, verringert werden. Ebenso wichtig ist ein zusätzliches Beschäftigungspotential
von bis zu 58.000 neuen Arbeitsplätzen, die in Österreich entstehen könnten. Was die
Förderung von Ökostrom im Europa-Vergleich betrifft so schneidet unser Land nicht so
gut ab, wie aus einer aktuellen Studie der Energieverwertungsagentur hervorgeht.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
Anfrage:
1. Die österreichische Bundesregierung bekennt sich zum Toronto-Ziel der 20%-
igen Reduzierung von CO²-Emissionen. Unter welchen Umständen kann
Österreich dieses Ziel erreichen?
2. Als leuchtendes Beispiel für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen,
insbesondere Biomasse, wird unter anderen immer wieder Dänemark genannt.
Welche Förderprogramme sind vorstellbar, um Österreich zum Musterland in der
Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu machen?
3. Aufgrund des hohen Waldbestandes in Österreich steht auch eine große Menge
an Holznebenprodukten in der Holzverarbeitung für Biomasseanlagen zur
Verfügung. Würde man die Nutzung der Biomasse zurückdrängen, so käme das
einer Vergeudung von Ressourcen gleich. Wie sieht daher die Konzeption für
eine vermehrte Nutzung erneuerbarer Energiequellen aus?
4. Welche Förderkonzeptionen hinsichtlich erneuerbarer Energiequellen verfolgt
die EU langfristig?
5. Welche Anteile an Primärenergie aus Biomasse erwarten Sie sich und mit
welchen Maßnahmen sollen diese erreicht werden?