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des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Justiz
betreffend Skandaldeponie Ort
Die unendliche Geschichte der Skandaldeponie Ort im Innkreis wurde immer noch
nicht abgeschlossen. 1988 erstattete die Sprecherin der Orter Bürgerinitiative,
Gertrude Wiesholzer erstmals Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen den
Deponiebesitzer. Bis heute sind die gegenständlichen Ermittlungen nicht
abgeschlossen. Nun wurden mit Jahresbeginn neue Gutachten durch den Staatsanwalt
in Auftrag gegeben, da, so zitieren die OÖN am 12. Jänner 1996, den zuständigen
Staatsanwalt der Deponiebetreiber Karl Gradinger sich moniert habe, daß im
Erstgutachten "einiges nicht stimme" .
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister
für Justiz folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Welche konkreten Erhebungs- und Ermittlungsschritte seitens der Justiz wurden
seit Beginn der Affäre rund um die Skandaldeponie Ort im Innkreis getätigt?
2. In welchem konkreten Verfahrensstadium befinden sich derzeit die
Untersuchungen?
3. Wie beurteilt der Justizminister die Begründung des Staatsanwaltes, daß auf
Grund der Kritik des Deponiebetreibers am Erstgutachten nun neuerliche
Ergänzungsgutachten in Auftrag gegeben werden mußten?
4. Welche konkreten Gutachten wurden bisher in Auftrag gegeben?
5 . Auf Grund weIcher konkreten Mängel wurde nun das gegenständIiche
Ergänzungsgutachten in Auftrag gegeben?
6. Mit welcher Zeitverzögerung ist auf Grund dieses neuen Gutachtens zu rechnen ?
7. Konnten bislang im Lauf der vorliegenden Gutachten Nachweise oder konkrete
Indizien über eine Gefährdung des Grundwassers sowie der Angießen durch
Sickerwässer erbracht werden?
8. Wie sieht nun das weitere Prozedere seitens der Justiz aus? Welche konkreten
weiteren Schritte werden ergriffen und wann ist mit einem Abschluß des
Verfahrens bzw. mit einem Prozeß zu rechnen?