3336/J XX.GP
der Abgeordneten Maria Rauch-Kallat, Großruck
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend den Transport von Hunden
Immer wieder erreichen die entsetzte Öffentlichkeit Berichte über unzumutbare
Bedingungen bei Heimtiertransporten, insbesondere von Hunden, die keineswegs
den hohen Anforderungen der Österreicher nach einem strengen Tierschutz bei
Transporten entsprechen. Dies trifft vor allem für Importe aus den ehemaligen
Ostblockländern zu.
Trotz des hohen Tierschutzbewußtseins der österreichischen Bevölkerung, die sich
vorbildliche Tierschutzbestimmungen in allen Bereichen wünschen, vor allem auch
bei Tiertransporten, ist die Situation so, daß hier in Österreich im Vergleich zu
anderen EU - Staaten (z.B. Deutschland) keine bzw. wesentlich weniger detaillierte
oder strenge Regelungen bestehen. Dies hat bereits dazu geführt, daß derartige
Transporte aus dem ehemaligen Ostblock ungehindert nach Österreich passieren
konnten, jedoch aufgrund der strengeren deutschen Bestimmungen an der
deutschen Grenze an einer Ausreise aus Österreich behindert wurden. Dieser
Sachverhalt wurde auch in einem Schreiben der Frau Bundesminister Mag. Prammer
an das Amt der oÖ. Landesregierung festgestellt. Obwohl dieser Vorfall bereits seit
längerem bekannt sein dürfte und eine klare Kompetenzlage für den Bund vorliegt
(Tiertransport), zeichnen sich vorerst keinerlei konkreten Ergebnisse zur
Verbesserung dieser Situation ab.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr folgende
Anfrage:
1. In welchen Gesetzen bzw. Verordnungen und Erlässen ist derzeit der
Transport von Hunden bzw. von anderen Heimtieren geregelt?
2. Erachten Sie die derzeitige Regelung für ausreichend?
3. Gibt es in Ihrem Ressort Untersuchungen bzw. Statistiken über den Transport
von Heimtieren (Hunden) auf Österreichs Straßen/Bahn und wie hoch
schätzen Sie den diesbezüglichen Graubereich? (Bitte um Bekanntgabe
allenfalls verfügbarer Daten.)
4. Die Abgeordneten Dr. Kostelka und Ludmilla Parfuss haben im Antrag 371/A
unter § 9/3/2 zu diesem Thema einen Normierungsbedarf erkannt. Erachten
auch Sie diesbezügliche Verschärfungen bzw. Neuregelungen für
erforderlich/angebracht und werden Sie in diesem Fall Ihrerseits
diesbezügliche Initiativen setzen? Wenn ja, in welchem Zeithorizont?
5. Die Abgeordneten Dr. Kostelka und Ludmilla Parfuss beantragen im Antrag
371/A für diesen Tiertransportbereich eine Kompetenzübertragung an die
Länder. Könnte es sein, daß die beantragenden Abgeordneten in diesem
Punkt kein ausreichendes Vertrauen im Sinne einer tierschutzgerechten
Wahrnehmung der Tiertransportkompetenz in ihr Ressort bzw. in den Bund
haben oder liegen Ihren Informationen zufolge andere Motive vor?
6. Haben Sie mit den beiden Abgeordneten im Sinne einer raschen
Verbesserung in der Sache bereits Gespräche aufgenommen bzw. werden
Sie diesbezügliche Schritte in absehbarer Zeit unternehmen, um diesem
Anliegen der beiden Abgeordneten im Rahmen der bestehenden
Kompetenzverteilung bestmöglich entgegenzukommen?
7. Welche konkreten diesbezüglichen Normierungen auf Basis der bestehenden
Kompetenzlage können Sie sich in Entsprechung des zugrundeliegenden
Anliegens der beiden Abgeordneten vorstellen?
8. Bei welchen Tierkategorien ist Ihrer Auffassung nach eine ausreichende
Tiertransportregelung in Österreich gegeben, bei welchen nicht?
9. Warum besteht gerade im Bereich des Hundetransportes noch immer ein
Mangel, was dazu führt, daß einzelne Abgeordnete eine
Kompetenzverlagerung beantragen, während bei anderen Tiertransporten
umfassende Bestimmungen vorliegen?
10. Erachten Sie es als grundsätzlich sinnvoll, wenn der Tiertransport, der
vermutlich des öfteren auch über Bundesländergrenzen hinweg stattfindet,
entgegen der bisherigen Praxis des Tiertransportes bundesländer-
unterschiedlich geregelt werden soll, wie dies von Dr. Kostelka und Ludmilla
Parfuss beantragt wurde?
11. Sind Sie bereit, auch bei anderen Tiertransportangelegenheiten
Kompetenzabtretungen an die Länder zu akzeptieren?
12. Sind Ihnen die strengeren Regelungen für den Hundetransport aus
Deutschland bekannt?
13. Können Sie sich vorstellen, daß im Hinblick auf den Wunsch der
österreichischen Bevölkerung nach einer vorbildlichen Wahrnehmung der
Tierschutzanliegen auch in Österreich eine vergleichbare strenge Regelung
Platz greift, bzw. werden Sie diesbezügliche Schritte unternehmen?
Wenn ja, mit welchem Zeithorizont?