3436/J XX.GP

 

ANFRAGE

des Abgeordneten DDr. Niederwieser und Genossinnen und Genossen

an die Frau Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend Führung der Bundesmuseen.

Immer wieder tauchen Gerüchte um eine mögliche Privatisierung der Bundesmuseen auf,

ohne daß das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten bisher seine

Pläne bezüglich der weiteren Führung der Bundesmuseen den Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern bekanntgegeben hat.

Diese Ungewißheit über die zukünftige Organisierung der Bundesmuseen führt verständlicher

Weise zur Verunsicherung der Belegschaft. Des weiteren bleibt zu bedenken, daß die

Bundesmuseen neben ihrer allseits bekannten Aufgabe des Sammelns, Bewahrens und

Erschließens von Kulturgut auch eine, in der Öffentlichkeit weniger bekannte, nichts desto

trotz aber sehr wichtige Forschungsfunktion haben. Diese Forschungsaufgabe, der die

einzelnen Museen in sehr unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlichen finanziellen

und personellen Ressourcen nachkommen, dürfte bei einer Privatisierung zumindest für die

forschungsintensiveren der Bundesmuseen gefährdet sein. Auch andere Unterschiede in bezug

auf die Personal- und Besucherstruktur als auch der je nach Museumstyp verschieden hohe

Aufwand für den Erwerb und Erhalt der Schausammlungen sollten bei etwaigen

Neuordnungsplänen berücksichtigt werden, damit bei einer notwendigen stärkeren

Marktorientierung ein qualitativ hochstehender Museumsbetrieb garantiert bleibt.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Unterricht und

kulturelle Angelegenheiten folgende

ANFRAGE:

1. Existieren in Ihrem Ressort Pläne für eine Privatisierung der Bundesmuseen?

2. Wenn ja, welche Museen sind davon betroffen?

3. Welche dienstrechtlichen Folgen hätte eine Privatisierung der Bundesmuseen für das

dort beschäftigte Personal?

4. Wäre eine etwaige Ausgliederung mit einem Personalabbau verbunden?

5. Welche Auswirkungen hätte eine Privatisierung der Bundesmuseen für die von diesen

ausgeübte Forschungsfunktion?

6. Gab es über die künftigen Pläne zur Führung der Bundesmuseen in den letzten 6

Monaten Gespräche mit der Personalvertretung?