3556/J XX.GP
der Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend die Strompreise für mittelständische Unternehmen
Österreich weist einen der höchsten Strompreise innerhalb des gemeinsamen Marktes auf. Nun
soll zwar mit der Liberalisierung des Strommarktes mit 2. Februar 1999 eine deutliche
Preissenkung einhergehen, profitieren dürften davon - soweit dies absehbar ist - aber lediglich
große Industriekunden.
So bemüht sich etwa schon jetzt die OKA Großabnehmer, die einen Jahresbedarf von mehr als
40 GW/h aufweisen, wie zum Beispiel die VA Stahl, BMW oder die Lenzing AG, mit
Preisnachlässen zwischen 10 und 20 Prozent, langfristig als Kunden zu behalten.
Kaum von dieser Entwicklung profitieren dürften nach derzeitiger Lage die vielen
mittelständischen Handwerks- und Gewerbebetriebe. Obwohl diese bekanntermaßen den
größten Teil der heimischen Arbeitsplätze schaffen und von Politikern und Wissenschaftern
ständig als „Motor der österreichischen Wirtschaft“ gepriesen werden, sind - im Gegensatz zur
Industrie - keine entlastenden Initiativen auf dem Energiepreissektor zu erkennen. Eine
Gleichstellung in dieser Hinsicht täte aber bitter Not, um die Leistungsfähigkeit der KMU
wenigstens zu erhalten, wenn schon nicht zu verbessern.‘
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten die folgende
ANFRAGE
1. Wie werden Sie sicherstellen, daß die österreichischen KMU ebenso wie die industriellen
Großabnehmer von der Strommarktliberalisierung profitieren können?
2. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie zur Erreichung dieser Gleichstellung treffen?
3. Wie und bis wann werden sich diese auf die Gewerbestrompreise in Österreich auswirken?
4. Wie werden sich nach Ihrer Einschätzung die Energiepreise in Österreich jeweils für
industrielle, klein- und mittelständische Unternehmen in den nächsten fünf Jahren und im
europäischen Vergleich entwickeln?