3689/J XX.GP
der Abgeordneten Kiss
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Verfahren gegen Celal B.
In der Ausgabe Nr. 8 des Wochenmagazins Profil vom 16.2.1998 werden unter dem
Titel „Die Akte Celal B.“ eine Reihe von Vorwürfen erhoben, die, ihre Richtigkeit
vorausgesetzt, zu raschen und konsequenten Maßnahmen seitens des
Bundesministeriums für Inneres führen müßten.
Die vom Profil erhobenen Vorwürfe betreffen u.a.
• Gesetzwidrige Ausstellung von Aufenthaltstiteln und entgeltliche Weitergabe an
Celal B.
• Interventionen zugunsten der Erteilung von waffenrechtlichen Urkunden
• Verzögerung eines Strafverfahrens wegen Verdachtes des Mordes, weil der
Verdächtige als „Spitzel“ beschäftigt wurde
• Celal B. sei auf Grund seiner Kontakte „unangreifbar“ gewesen
• Celal B. war von der gegen ihn angeordneten Telefonüberwachung informiert
• Kostenlose Bewirtung von Beamten im „Atlantik“ und in der „Harmonie-Bar“ bis
hin zur Bezahlung von Urlaubsreisen
• Unterlassung der EDV - Speicherung von Aufenthaltsverboten und Unterlassung
eines derartigen Vermerks im Reisepaß
Im Hinblick auf die Schwere der erhobenen Vorwürfe richten die unterfertigten
Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1 Inwieweit sind die vom Profil erhobenen
Vorwürfe bekannt?
2. Was werden Sie zur Klärung der Vorwürfe unternehmen?
3. Wegen welcher Vorwürfe wurden bereits Disziplinarverfahren eingeleitet?
4. Wie ist der Stand dieser Disziplinarverfahren?
5. Wegen welcher strafrechtlich relevanten Vorwürfe wurden Strafanzeigen
erstattet?
6. Wie ist der Stand dieser Verfahren?
7 Was werden Sie generell unternehmen, um derartigen Problemen in Hinkunft
vorzubeugen?