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der Abgeordneten Schuster

und Kollegen

an die Frau Bundesminister für Gesundheit und Konsumentenschutz

betreffend Antrag auf Freisetzung von gentechnisch veränderten, Herbizid-resisten-

ten Mais

 

Die Gentechnik ist im Begriff, die Lebensmittelproduktion in Österreich stark zu be-

einflussen, wie zuletzt beim Antrag auf Genehmigung einer Freisetzung von gen-

technisch veränderten Kartoffeln und einem weiteren Antrag zur Maisproduktion

deutIich wurde.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten sind der Ansicht, daß Forschung und Wissen-

schaft dort gefordert sind, wo es gilt, die Situation von hungernden oder kranken

Menschen zu verbessern, aber nicht in einem Bereich, der ausschließlich der

Absatzsteigerung einer neuen Sorte und eines dazupassenden Herbizids dienen

solI. Außerdem ist es das vordringliche Ziel, optimaIen Schutz für Konsumenten und

UmweIt zu gewährIeisten.

 

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Mag.Wilhelm Molterer, hat klar

zum Ausdruck gebracht, daß er gegen eine gentechnische Veränderung von Mais-

pfIanzen ist, um sie resistent gegen Herbizide zu machen. Es sei, so Molterer in den

Medien, bedenklich, Pflanzen zu verändern, ,,nur um den sensiblen Umgang mit

PfIanzenschutzmitteln nicht so streng handhaben zu müssen". Der Landwirt-

schaftsminister findet es auch bedenklich, die Versuchsstandorte geheim zu halten.

Im Gegensatz dazu sei es aber durchaus sinnvoll, Pflanzen gegen Schädlinge

resistent zu machen.

 

Die Frau Bundesminister für Gesundheit und Konsumentenschutz hat dazu zum

Ausdruck gebracht, daß sie keine Äußerung von sich geben möchte, soIange

Verfahren laufen und noch keine Gutachten der Wissenschafter vorliegen.

 

Da es sich jedoch dabei um eine vordringliche Frage des Rufes der österreichischen

Lebensmittelbranche und der österreichischen Landwirtschaft handelt, richten die

unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Gesundheit und Kon-

sumentenschutz folgende

 

A n f r a g e:

 

1 . WeIche Anträge auf Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen lie-

gen derzeit in ihrem Ministerium auf?

 

2. Wann kann mit der Genehmigung bzw. Ablehnung dieser durch lhr Ressort im

einzelnen gerechnet werden?

 

3. Unter welchen Umständen halten sie den Einsatz der Gentechnik im Landwirt-

schaftsbereich für zweckmäßig?

 

4. Wie stehen Sie konkret zum Antrag der Firma T.B Agrartechnik?

 

5. Wie können Sie sicherstellen, daß die österreichischen Konsumenten vollständig

und klar verständlich informiert werden, ob gentechnisch veränderte

Ausgangsstoffe im Endprodukt enthalten sind , wenn diese gentechnischen

Veränderungen chemisch noch nachweisbar sind?