4413/J XX.GP

 

des Abgeordneten Mag. Haupt und Kollegen

an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

betreffend Forschungsarbeit an den medizinischen Fakultäten Österreichs

Der international renommierte Immundermatologe und Vorstand der Universitätsklinik

am Wiener AKH, Dr. Georg Stingl, gehört bereits zur Forscher - Weltelite.

Er selbst stellt höchste Ansprüche an die Forschung und bewertet seine eigene, und die

Tätigkeit seiner Kollegen äußerst kritisch, weil an den Universitätskliniken oft alle

verfügbaren Kräfte für die Patientenbetreuung aufgewendet werden müssen, und die

Forschungsarbeit in zunehmenden Maß nur mittelmäßig verläuft.

So ist sein Wunsch, die Trennung der Absolventen der Medizinischen Universität in

Ärzte einerseits, und den Dr. med. scientiae, mit einer verpflichtenden Dissertation und

dem allein der Zutritt an die Universitätskliniken erlaubt sein soll andererseits, als

Empfehlung aus erster Hand anzusehen.

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den

Herrn Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst die nachstehende

ANFRAGE:

1. Sind Ihrem Ressort Maßnahmen bekannt, die eine Trennung der Absolventen der

Medizinischen Universität in Ärzte, und forschende Ärzte mit einer verpflichtenden

Dissertation zur Erlangung des Dr. med. scientiae vorsehen,

a. wenn ja wie lauten diese?

b. wenn nein mit welcher Begründung lehnen Sie eine Entwicklung in diese

Richtung ab?

2. Wie lautet die Entwicklung der einzelnen Institute der med. Fakultäten Wien, Graz

und Innsbruck, in den letzten zehn Jahren, im Hinblick auf die Anzahl ihre

Publikationen?

3. Wie hoch sind die finanziellen Mittel, die den zehn Instituten mit den meisten

Publikationen, für ihre Forschungsarbeit in den letzten zehn Jahren pro Jahr zur

Verfügung gestellt wurden?

4. Wie hoch sind die finanziellen Mittel, die den zeim Instituten mit den wenigsten

Publikationen, für ihre Forschungsarbeit in den letzten zehn Jahren pro Jahr zur

Verfügung gestellt wurden?

5. Wie lautet die Entwicklung der Anzahl, des in der Forschung tätigen gehobeneren

medizinischen Personals, (Universitätsassistenten, Med. Techn. Assistenten,

Abgängern der HTL Sparte Biochemie, Röntgenassistenten, Laborassistenten etc.),

aufgeschlüsselt nach Instituten, in den letzten zehn Jahren?.