4438/J XX.GP
Anfrage
der Abgeordneten Volker Kier, Thomas Barmüller und PartnerInnen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Ausgliederung und Zusammenlegung der österreichischen Wetterdienste
Aus der Tagespresse ist zu entnehmen, daß die Bundestheater, die Bundesmuseen
und das Umweltbundesamt aus der Bundesverwaltung ausgegliedert werden sollen.
Entsprechende Gesetzesentwürfe sind derzeit im Begutachtungsverfahren und mit
einem Beschluß im Nationalrat ist noch vor der Sommerpause zu rechnen.
Die Ausgliederung und Zusammenlegung der österreichischen Wetterdienste, das ist
die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, der Flugwetterdienst der Austro
Control Ges.m.b.H. und der Militärwetterdienst, sind seit Beginn der 90er Jahre in
der politischen Diskussion und nach Meinung des Rechnungshofes (Bericht des
Verwaltungsjahres 1995, S.279) im Interesse einer zweckmäßigen und sparsamen
Verwaltung. Auch der Ministerrat beschloß schon im Dezember 1991 eine Teilreform
der Wetterdienste und forderte im Mai 1994 eine intensive Untersuchung, insbeson -
dere im Hinblick auf eine Entlastung des Bundesbudgets.
Derzeit ressortieren ZAMG und ACG im Bundesministerium für Wissenschaft und
Verkehr, was die Umsetzung des Projektes erleichtern sollte. International gesehen
verfügen nur Österreich und Belgien über drei nationale Wetterdienste, sonst sind
zumindest die zivilen Wetterdienste in einer Organisationseinheit zusammengefaßt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wissen -
schaft und Verkehr nachfolgende
Anfrage
1.) Wieviele Beschäftigte hat
a) die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
b) der Flugwetterdienst der Austro Control Ges.m.b.H.
c) der Militärwetterdienst?
Wie werden sich die Personalstände innerhalb der nächsten 5 Jahre entwickeln?
2.) Wie hoch sind die kosten pro Jahr und MitarbeiterIn
a) der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
b) des Flugwetterdienstes der Austro Control Ges.m.b.H.
c) des Militärwaffendienstes
und wie werden sich diese Kosten in den
nächsten 5 Jahren entwickeln?
3.) Gibt es seitens Ihres Ministeriums konkrete Überlegungen die drei Waffendienste
zusammenzulegen und wurde die vom Ministerrat im Mai 1994 geforderte inten -
sive Untersuchung durchgeführt?
4.) Wenn ja, welche Auswirkungen zeigt die Untersuchung auf das Bundesbudget
und die Fluglinien, wenn die Wetterdienste zusammengelegt werden. Wie äußert
sich das Bundesministerium für Finanzen?
5.) Beabsichtigen die zuständigen Bundesminister noch vor der Sommerpause 1998
des Nationalrates eine Gesetzesentwurf zur Reorganisation der Wetterdienste
im Nationalrat einzubringen?