4526/J XX.GP

 

der Abgeordneten Robert Sigl, Anton Heinzl und Genossen

an den Bundesminister für Bauten und wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend der Verkehrsentwicklung im Ballungsraum der Landeshauptstadt St. Pöl -

ten

Die Verkehrsentwicklung im Ballungsraum der Landeshauptstadt St. Pölten zeigt in

den letzten Jahren ein vermehrtes Verkehrsaufkommen und wir ersuchen daher um

vorrangige Behandlung folgender Projekte und um Bekanntgabe eines Zeitplanes für

deren Verwirklichung.

1) Die Landeshauptstadt St. Pölten benötigt dringend die längst fällige Entla -

stungsstraße S 34.

Ein rascher Neubau der S34 von St. Pölten in Richtung Süden, einschließlich

einer großzügigen Westumfahrung oder Untertunnelung von Wilhelmsburg,

ist notwendig.

Es gibt eine starke Zunahme des Verkehrsaufkommens auf der B 20. Von 1981

bis 1991 ist das Verkehrsaufkommen um 34 % angestiegen. Das waren 1991

bereits 16.557 Verkehrsbewegungen pro Tag. Bei der letzten Verkehrszählung

1995 waren es schon 25.000 Fahrzeuge. Die Tendenz ist weiterhin stark stei -

gend. Dieser unzumutbaren Belastung für die Ortsbewohner muß Abhilfe

geschaffen werden.

Die B 20 ist die einzige Straßenverbindung der Landeshauptstadt in Richtung

Süden. Besonders St. Georgen/Steinfeld und Wilhelmsburg sind durch dieses

Nadelöhr in starke Mitleidenschaft gezogen. Die B 20 wird von der Bevölke -

rung bereits die Todesstrecke genannt.

Gegenwärtig sind für die B 20, welche direkt an der Bahn liegt, fast keine

Übergänge möglich. Eine kreuzungsfreie Straßenverbindung als Fortset -

zungsbau der S 33 nach Wilhelmsburg ist dringend notwendig. In weiterer

Folge ist die Umfahrung von Wilhelmsburg unumgänglich.

Insbesondere soll für den Wirtschaftsverkehr das bestehende Betriebsgebiet

mit verkehrsintensiven Leitbetrieben wie SPAR  -Zentrale, Leiner Zentralla -

ger und dem zukünftigen Gewerbe - und Industriepark St. Pölten - Hart(Wörth

von Osten her erschlossen werden.

Die Trassierung der S 34 ermöglicht die dringend nötige Erschließung des

Betriebsgebietes im Norden von Wilhelmsburg.

Im Jahr 1989 hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Land NÖ und der

NÖPlan ein Generalverkehrskonzept erstellt. Dieses GVK hat einerseits - wie

das Landesverkehrskonzept - die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs

zum Ziel, andererseits wird die Schaffung einer leistungsfähigen Nord - Süd -

Hauptverkehrsachse auf der Ostseite des Traisenflusses vorgesehen. Mit

zusätzlichen Brücken zur Verbindung der beiden Nord - Süd - Achsen soll eine

homogene Auslastung des Hauptverkehrs - Systems und ein optimaler Netz -

schluß ermöglicht werden.

Es ist daher höchst an der Zeit, diese neue Straßenverbindung zu errichten.

Anfrage:

a) Welche konkreten Planungsarbeiten für dieses dringende und wichtige Straßenbauvor -

haben der S 34 liegen vor?

b) Weiters ersuchen wir Sie um Bekanntgabe, zu welchem Zeitpunkt mit diesem Fortset -

zungsbau (5 34) der 5 33 gerechnet werden kann?

c) Sind Sie auf Grund der aufgezeigten Argumente in der Lage, diesem dringenden Straßen -

projekt höchste Priorität zuzuordnen?

2) Errichtung einer Donaubrücke bei Traismauer

unter Ausnutzung der gegenwärtigen Trasse der S 33 - Einbindung über die

Donau bei Grunddorf:

Diese wichtige Brückenverbindung ist eindeutig als Strukturverbesserung des

NÖ Zentralraumes sowie als Verbindung des Wald- und Weinviertels zur Landes -

hauptstadt St. Pölten zu sehen.

Anfrage:

a) Wann wird das Projekt “Donaubrücke bei Traismauer” in das Bundesstraßengesetz auf -

genommen?

b) Wann ist mit dem Baubeginn zu rechnen?

3) Bund, Land und Landeshauptstadt St. Pölten planen die Errichtung eines Sta -

dions für 30.000 Zuschauer, da St. Pölten aller Voraussicht nach bei der Fußball -

europameisterschaft 2004 Spielort ist.

Das St. Pöltner EM - Stadion soll unter der Federführung des Landes Niederöster -

reich im Bereich zwischen Landessportschule, Tennisstadion, Sportzentrum

"Mega Fun” und dem Erholungsgebiet am Ratzersdorfer See errichtet werden,

wobei unabdingbare Voraussetzung die Verbesserung der Verkehrsanbindung ist.

Eine eigene Zufahrtsstraße als Anbindung an die S 33 soll geplant sein.

Anfrage:

a) Wissen Sie von dieser Planung?

b) Findet die direkte kreuzungsfreie Straßenanbindung an die S 33, in weiterer Folge an die

Autobahn, ihre Zustimmung?

4) Die Pielachtalbundesstraße B 39 bringt durch ihr starkes Verkehrsaufkommen

für die Landeshauptstadt St. Pölten eine besonders arge Belastung. Es ist daher

notwendig, die Pielachtalbundesstraße B 39 in Koppelung mit der B 29 im Bereich

der Katastralgemeinden Ritzersdorf und Poppendorf an die A 1 anzubinden.

Anfrage:

a) Welche konkreten Planungsmaßnahmen gibt es, um dieses Projekt zu verwirklichen?

b) Wann wird diese Anbindung verwirklicht?