4585/J XX.GP

 

der Abgeordneten Johann Schuster, Matthias Ellmauer, Dr. Moser - Starrach

und Kollegen

an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie

betreffend

Langfristige Familienförderungspläne

Trotz der Zunahme neuer Formen des Zusammenlebens gewinnt die Familie an Bedeutung.

Rund drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher sind der Meinung, daß man Familie

braucht, um glücklich zu sein. Darüber hinaus gehören für über 60 % der Bevölkerung Kinder

zum Familienglück. Die Familie erfüllt viele wichtige gesellschaftliche Aufgaben und ver -

mittelt Werte, die das Kind prägen und durch Schule und Berufsleben begleiten. Sinkende

Heirats -  und Geburtenzahlen und gleichzeitig bedenklich hohe Scheidungszahlen sind aller -

dings ein Alarmzeichen für die Zukunft der Familie. Einer Studie zum Thema Scheitern von

Partnerschaften zufolge, die an der Universität Bamberg durchgeführt wurde, leiden Kinder

sehr an einem zerrütteten Familienleben, was sich später auch auf ihre eigenen Partnerschaf -

ten negativ auswirkt. Auch eine Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung

bestätigt, daß Scheidungskinder als beziehungsscheuer gelten und ihre Ehen nicht so stabil

sind. Umso wichtiger erscheint es daher, daß der Staat vermehrt Rahmenbedingungen dafür

schafft, daß Familie auch gelingen kann.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Umwelt, Jugend

und Familie folgende

Anfrage:

1. Wie reagiert Ihr Ministerium auf die oben genannten Studienergebnisse?

2. Hat Ihr Ministerium bereits langfristige Förderungspläne für die Familien ausgearbeitet?

3. Welche Prioritäten setzen Sie in Ihren Plänen?

4. Stichwort "familienfreundliche Arbeitswelt": Welche Ziele verfolgt das Familienministe -

rium in dieser Frage?

5. Viele Familien stellt die (Un)Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor ein großes Pro -

blem. Welche Schritte ziehen Sie in Erwägung, um den Familien in dieser Frage rasch und

dauerhaft zu helfen?

6. Welche Serviceangebote stehen seitens Ihres Ministeriums den Familien zur Verfügung?

7. Familienplanung hängt (leider) in den meisten Fällen eng mit den späteren Wiederein -

stiegsmöglichkeiten der Frau in das Berufsleben zusammen. Laufen Gespräche mit der

Arbeitgeberseite, die in absehbarer Zeit zufriedenstellende Lösungen erwarten lassen?