4801/J XX.GP
Anfrage
der Abgeordneten Martina Gredler und PartnerInnen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend die Position des Wissenschaftsministers zur Budgetierung des
5. EU - Rahmenprogrammes für Forschung und Entwicklung.
Die mehrjährigen EU - Rahmenprogramme für FTE stellen das wichtigste Planungs -
instrument der Forschungsförderung der Europäischen Union dar. Die Einigung über
die inhaltliche Schwerpunktsetzung und die Finanzmittelausstattung eines derartigen
Rahmenprogrammes wird im Mitentscheidungsverfahren gemäß Art. 189b des Ver -
trages von Maastricht erzielt: Die Europäische Kommission legt einen Vorschlag vor,
auf dessen Basis das Europäische Parlament und der Ministerrat gemeinsam
entscheiden. Wenn keine Einigung zwischen Parlament und Rat erzielt wird, muß
ein Vermittlungsausschuss einen Ausgleich suchen.
Das Verfahren zur Beschlussfassung des 5. EU - Rahmenprogrammes befindet sich
derzeit am Beginn eines solchen Vermittlungsverfahrens. Nachdem der - nach der
1. Lesung im EP - überarbeitete Entwurf der Kommission eine Finanzausstattung in
Höhe von 16,3 Mrd. ECU vorsieht, die Forschungsminister sich jedoch auf ein
Budget von lediglich 14 Mrd. ECU einigten, muss in einem Vermittlungs -
verfahren ein politischer Kompromiss gefunden werden. Anlässlich der
österreichischen Vorsitzführung im EU - Rat kommt dem österreichischen
Wissenschaftsminister in diesen Verhandlungen eine tragende Rolle zu.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr folgende
Anfrage
1. Welche Position bezüglich der Finanzmittelausstattung des 5. EU - Rahmenpro -
grammes werden Sie bei den Verhandlungen des Vermittlungsverfahrens ein -
nehmen?
2. Halten Sie die Kürzung des von der EU - Kommission vorgesehenen Budgets von
16,3 Mrd. ECU auf 14 Mrd. ECU durch den EU - Ministerrat für sinnvoll? Wenn
Ja, warum?
3. Wenn nein, welche Massnahmen werden Sie setzen, um im Vermittlungs -
verfahren eine adäquate Budgetierung zu erreichen?
4. Wie hoch waren bislang die Rückflüsse an Forschungsmitteln aus dem 4. EU -
Rahmenprogramm an österreichische ForscherInnen bezogen auf die von
österreichischer Seite aufgebrachten Finanzierungsanteile im Vergleich mit den
diesbezüglichen Ergebnissen der anderen EU - Mitgliedstaaten?
5. Welche Maßnahmen setzt Ihr Ressort, um österreichische Forscherinnen optimal
auf die Chancen und Möglichkeiten des 5. Rahmenprogrammes vorzubereiten.