4866/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr. Brigitte Povysil

und Kollegen

an die Frau Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz

betreffend Katastrophenschutz

 

Am Beispiel der Explosion im Chemiepark Linz wurde die Tatsache bekannt, daß nur

8.000 von 211.000 Linzern vor Giftgaswolken in Schutzräume fliehen könnten. Dies

sorgt nun, auch im Bewußtsein der grenznahen unsicheren Atomkraftwerke (AKW),

für vermehrte Diskussionen. Die Schweiz hingegen bietet allen ihren Bürgern einen

sicheren Platz zum Überleben vor Strahlen - oder Chemiekatastrophen. Auch die

USA verfügen über Strahlen und Chemieschutzräume, welche in den diversen

Bundesstaaten sogar baubehördlich vorgeschrieben sind.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher

an die Frau Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz

folgende

 

                                   ANFRAGE:

 

1. Welcher Katastrophenplan am Beispiel der Stadt Linz ist vorgesehen, um

den 211.000 Einwohnern im Fall einer Chemie - oder Strahlenkatastrophe

sicheren Schutz zu gewähren?

 

2. Für wen sind die vorhandenen 8.000 Schutzmöglichkeiten (am Beispiel

    Linz) vorgesehen?

 

3. Was halten Sie von der Variante Tiefgaragen als Schutzräume, ähnlich wie

im Bundesland Salzburg, auszubauen oder zu adaptieren?

 

4. Welche Art und welche Anzahl von Schutzeinrichtungen pro

Landeshauptstadt gibt es? Für wieviele Menschen bieten diese Räume

Schutz?

 

5. Welche Katastrophenpläne gibt es diesbezüglich, für welche

Zwischenfälle?

 

6. Früher war z. B. in der Bauordnung für Oberösterreich der Bau eines

Schutzraumes (mit geringen Fördermitteln) verpflichtend. Dies wurde

wieder gestrichen. Wie sehen die Schutzeinrichtungen außerhalb von

Ballungszentren aus? Welche Katastrophenpläne gibt es dort? Für welche

Zwischenfälle?

 

7. Wie sehen die diesbezüglichen Regelungen in den Bundesländern aus?

 

8. Überleben heisst auch Essen: Welche Bevorratungsvorkehrungen für

Lebensmittel gibt es für etwaige Katastrophenfälle?

 

9. Sind Ihnen Studien bekannt in wie fern aufgeklebte Plastikfolien vor den

Fenstern von Wohnungen vor Giftstaub (und Strahlen?) effektiven Schutz

bieten?

 

10. Wie sehen Sie das Thema Katastrophenschutz auf EU Ebene? Welche

Gemeinsamkeiten sehen Sie?

 

11. Welche weiteren Maßnahmen gedenken Sie zum Schutz der Bevölkerung

einzuleiten?